Investigative Journalisten in Tschechien bringen neue Erkenntnisse zu der Kampagne gegen Petr Bystron ans Tageslicht. Die Recherchen erhärten den Verdacht, dass es sich um eine orchestrierte Kampagne des deutschen Nachrichtenmagazins „DER SPIEGEL“ mit dem tschechischen Pendant von Correctiv, dem „Denik N“ handelt.
Die Investigativ-Journalistin Angelika Bazalova rekonstruierte die Abfolge der Veröffentlichungen Minute für Minute nach. In Ihrem Bericht kommt Sie zum erstaunlichen Schluss: „Denik N“ hatte die kompletten Informationen noch bevor Premierminister Fiala sie bei einer Regierungspressekonferenz verkündete. Hier das spannende Protokoll, zuerst veröffentlicht im Magazin TO:
„Kurz nach 14.00 Uhr tritt Premierminister Petr Fiala vor die Journalisten und verkündet die überraschende Nachricht: Die Regierung habe die Sanktionsliste um zwei natürliche und eine juristische Person erweitert. Die Agentur CTK, die in solchen Situationen normalerweise am schnellsten ist, veröffentlicht diese Information um 14:10 Uhr. Um 14:18 Uhr fügt CTK einen weiteren Teil des Zitats des Premierministers zu der oben erwähnten Ankündigung hinzu. Darin erwähnt sie, dass Viktor Medvedchuk und Artem Marchevsky sowie das Unternehmen „Voice of Europe“ auf die Sanktionsliste gesetzt wurden. Um 14:31 Uhr fügt die Tschechische Presseagentur hinzu, dass Fiala der BIS für ihre gute Arbeit dankt.
Bereits um genau 14:08 Uhr findet sich jedoch auf der Website von „Deník N“ bereits ein Text mit dem Titel „Europäische Politiker auf Putins Gehaltsliste. Russen versuchten von Prag aus, die diesjährigen Wahlen zu beeinflussen“. Der Artikel enthält das Schlusswort der Erklärung von Premierminister Fiala aus der gerade laufenden Pressekonferenz, das wie folgt lautet: Der Premierminister dankte auch der BIS, die seiner Meinung nach wichtige Arbeit geleistet habe.“
Ungefilterte Regierungspropaganda
Damit liegt der Beweis erbracht: Das tschechische Correctiv „Denik N“ war von Anfang an ein Teil der Kampagne und von der Regierung Fiala eingeweiht. Zwei Minuten bevor die amtliche Presseagentur CTK den ersten Satz aus der Pressekonferenz veröffentlicht, hat „Denik N“ bereits einen ganzen Absatz aus der Erklärung des Ministerpräsidenten geschrieben und einen langen Text über den gesamten Fall in den Äther geblasen.
Der Text ist reine Regierungspropaganda. Die Autorin Zdislava Pokorná hinterfragt nichts, stellt keine Fragen, bringt keine Gegenargumente vor, recherchiert nicht. Sie schreibt einfach die Erkenntnisse des BIS ab und fügt Informationen aus regierungsnahen Quellen hinzu.
Tschechisches Correctiv veröffentlicht Geheimdienst-Infos noch vor dem Geheimdienst
Doch das ist noch nicht alles. Nicht nur, dass „Denik N“ Regierungserklärungen zeitgleich mit dem Premierminister veröffentlichte. Wie weit die Zusammenarbeit geht, dokumentiert ein verräterischer Satz in einem der folgenden Texte von „Deník N“. Dieser wird mit dem kuriosen Satz eingeleitet: „Informationen der tschechischen Spionageabwehr BIS und Deník N …“ Der Clou ist, dass der auf der Website von „Deník N“ veröffentlichte Text auch ein offizielles BIS-Zitat enthält – angeblich aus sozialen Netzwerken. „Die BIS-Aktion hat aufgedeckt, wie Russland auf dem Territorium der Staaten der Europäischen Union einflussreich ist und wie es versucht, politische Prozesse in unseren Ländern zu beeinflussen“, sagte die Spionageabwehr in den Netzwerken – so der Artikel.
Auf dem Twitter-Account der BIZ hängt die erwähnte Erklärung tatsächlich, aber die Zeit der Veröffentlichung ist 14:15 Uhr – acht Minuten später als der Artikel auf der Website von „Deník N“ veröffentlicht wurde! Damit wusste „Denik N“ was der Geheimdienst twittern würde noch bevor der Geheimdienst es getan hat.
Damit bestätigen sich die Recherchen des US-amerikanischen Investigativjournalisten Michael Schellenberger. Dieser hatte aufgedeckt, dass es sich um eine mit Hilfe von Geheimdiensten und NGOs geführte NATO-Diffamierungskampagne handelt, um Politiker in sechs europäischen Ländern vor der EU-wahl zu diskreditieren, die sich gegen weitere Waffenlieferungen an die Ukraine aussprechen und für die friedliche Beendigung des Konflikts eintreten. Auch Bystron hat von Anfang an die Anschuldigungen gegen ihn als „völlig absurd“ zurückgewiesen. Das hat jedoch den SPIEGEL nicht daran gehindert, die Anschuldigungen völlig ungeprüft in Deutschland zu verbreiten – andere Medien übernahmen das SPIEGEL-Narrativ bereitwillig.