Robert Habeck (Foto: Imago)

Robert und seine Laborratten

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Das einzig Positive an Robert Habeck ist, dass ihm in seiner Fabulierlust hin und wieder einmal die Wahrheit darüber herausrutscht, wie Politik in diesem Land praktiziert wird. Während einer Fragerunde mit Bürgern erklärte er nun unverblümt: „Die Debatte um das Gebäudeenergiegesetz, also wie heizen wir in Zukunft, war ja auch ehrlicherweise ein Test, wie weit die Gesellschaft bereit ist, Klimaschutz, wenn er konkret wird, zu tragen.“ Sein Fazit lautete: „Und ich bin zu weit gegangen. Das hat man ja gesehen, dass der Gegendruck sofort da war.“ Ein Gesetz, das Millionen von Deutschen im Namen der absurden Klimaideologie vorschreibt, welche Heizung sie zu verwenden haben und ihnen dafür ruinöse Kosten auferlegt und das zur weiteren Spaltung der Gesellschaft führt, bezeichnet der völlig fachfremde Hasardeur Habeck nonchalant als „Test“ für die Bevölkerung. Die Leichtfertigkeit, mit der er die innenpolitischen Verwerfungen und den weiteren Vertrauensverlust eines Großteils der Deutschen in das politische System hier banalisiert, ist unfassbar.

Gerade die Grünen, die sich etwa so vehement für Tierschutz einsetzen und deren Würde als lebende Wesen betonen, haben keine Probleme damit, gesellschaftliche Experimente an Menschen durchzuführen, sei es im Namen der Klimaideologie oder des Corona-Wahns. Der renommierte Staatsrechtler Volker Böhme-Neßler kommentierte: „Die Politik testet das Volk? Je länger man über diese Aussage nachdenkt, desto schlimmer wird sie… Was für ein Demokratieverständnis…“ Die CDU-Bundestagsabgeordnete Ottilie Klein fragte empört: „Was ist das für ein Amtsverständnis?“ und ihre Kollegin Julia Klöckner schrieb: „Habeck wollte mal „testen“, wie weit er die Energiesicherheit ausreizen, die Wirtschaft an die Grenzen bringen + welchen Preis er den Leuten zumuten kann! Und sich dann über die Polarisierung der Gesellschaft + das Erstarken von Extremisten wundern. Wer sein Volk testet …“

Schulmeister des Volkes

Was Habeck hier meint, ist die Anwendung einer einer Taktik, mit welcher der damalige luxemburgische Premierminister Jean-Claude Juncker dem „Spiegel“ gegenüber bereits Ende 1999 die Mechanismen der allmählichen  EU-Machtanmaßung geschildert hatte: „Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“ Das gilt – und spätesten Corona ist dafür das bislang weitestgehende Beispiel – für alle „demokratischen“ Systeme – auch und gerade beim grünen Klimawahn.

Und mit diesen Methoden wird nach wie vor Politik gemacht. Politiker, die durch das Geld der Bürger finanziell ihr Leben lang bestens abgesichert sind, pfuschen im Leben der Menschen herum und zerstören, wie im Fall Habecks, eine ganze Volkswirtschaft, können sich in Feudalherrscher-Manier aber in aller Gelassenheit als Schulmeister des Volkes aufspielen, die eben einmal testen wollten, wie weit dieses den Wahnsinn, den sie ihnen verordnen, erträgt, ohne auf die Barrikaden zu gehen. Eine solche Mentalität kann nur entstehen, wenn man sich niemals den Folgen seiner Entscheidungen stellen muss. Habecks Aussagen sind ein erschütterndes Zeugnis für die Skrupellosigkeit und Verantwortungslosigkeit, die sich -nicht nur, aber ganz besonders- in der deutschen Politik breitgemacht haben. (TPL)

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