Weniger als 90 Jahre nach dem Holocaust ist Deutschland für Juden wieder ein Ort geworden, an dem sie nicht nur nicht erwünscht, sondern sogar um Leib und Leben fürchten müssen. Seit Wochen werden Universitäten von antisemitischen Mobs besetzt, die völlig ungeniert der islamischen Mörderbande der Hamas huldigen. Von den Universitätsleitungen haben sie dabei nichts zu befürchten. Nur unter politischem Druck wurde die Berliner Humboldt-Universität von der Polizei geräumt. Wäre es nach der Präsidentin Julia von Blumenthal gegangen, könnten die Judenhasser wohl noch immer ungestört ihre Parolen herausbrüllen und an die vom Steuerzahler finanzierten Wände schmieren. Die offene oder klammheimliche Sympathie des Lehrkörpers, zumindest aber ein großes Verständnis für historisch völlig perverse Gleichsetzungen des jüdischen Staates ausgerechnet mit Nazi-Deutschland, ist ihnen sicher.
Der 20-jährige Berliner Medizinstudent Vizepräsident der Jüdischen Studierendenunion Deutschland Noam Petri erklärte: „Spätestens jetzt muss die Mär von den friedlichen Protesten aufhören. Die Demonstranten feiern die Ereignisse vom 07. Oktober und die Hamas!“ Die Universität sei „zu einem rechtsfreien Raum geworden“, so Petris bitteres Fazit. Die Anweisung zur Räumung habe erst von oben kommen müssen. „Hätte die Uni-Präsidentin auch so gehandelt, wenn es sich um rechtsextreme Besetzer gehandelt hätte?“, so seine berechtigte Frage. „Ich will möglichst schnell weg von hier und in Israel mein Informatik-Studium beenden“, so der jüdische Student Hendrik Edelmann aus Frankfurt.
Schande für den Westen
Anna Reitnauer, die Sprecherin des „Jungen Forums der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Frankfurt“, berichtete: „Es zerbricht mir das Herz, dass sich auf einer von jüdischen Menschen geprägten Universität und in einem Land, das die Shoah auf dem Gewissen hat, Juden nicht mehr sicher fühlen können.“ Aber nicht nur in Deutschland, in ganz Europa und den USA bricht sich seit dem Hamas-Massaker ein Hass auf Israel Bahn, den man nicht mehr für möglich gehalten hätte, zumal dabei auch immer wieder uralte, ekelhafte und längst überwunden geglaubte antisemitische Stereotype nach oben gespült werden. „Vertraute Medien, die nur eine Seite des Schmerzes sehen, Institutionen und Repräsentanten des Wissens und der Kultur, die das Opfer zum Täter machen. Freunde, die infrage stellen, dass es die Toten und Verstümmelten überhaupt gibt. Menschen, die eine Logik darin finden, dass Israelis vergewaltigt, in Stücke gehackt und verbrannt wurden“, beschreibt die Journalistin Sophie Albers Ben Chamo die unerträgliche Situation, der Juden sich in der westlichen Welt wieder gegenübersehen. Es ist, als ob es den Holocaust nie gegeben hätte.
„Während der Bewegungsradius schrumpft, wächst ein Getto, von dem die Juden dachten, dass es nie wiederkommt“, so Albers Ben Chamo weiter. Es ist eine Schande für die westlichen Eliten, ganz besonders aber für die deutschen, die der ganzen Welt unablässig mit unerträglicher Penetranz vorbeten, wie viel sie doch angeblich aus dem Nationalsozialismus gelernt hätten. Zunehmend gewinnt man den Eindruck, dass dies vor allem der Hass auf Juden ist. (TPL)