Im Mordfall Mia V. erstach am 27. Dezember 2017 in Kandel (Rheinland-Pfalz) ein im Jahr zuvor als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling eingereister Afghane seine 15-jährige deutsche Ex-Freundin. Die Lehrerin Myriam Kern war nicht nur über den Mord an Mia erbost und schwer erschüttert, sondern auch über das Verhalten und die Äußerungen des Bürgermeisters von Kandel, der sich mehr Sorgen um eine angebliche Ausländerfeindlichkeit machte als um das getötete Mädchen und seine Familie. Sie hielt daraufhin vor dem Rathaus in Kandel eine Mahnwache ab. Viele Menschen wurden darauf im Internet aufmerksam und schlossen sich ihrem Protest an. Es entstanden daraus große Demonstrationen mit mehreren tausenden Teilnehmern. Aus ihrer Einzelaktion folgte eine großflächige Reaktion und es bildeten sich Protestgruppen mit den Namen „Kandel ist überall“, „Frauenbündnis Kandel“ und auch die Gruppe „Myriam, die Stimme von Kandel“. Frau Kern hatte dann in der Folge an Demonstrationen gegen die Flüchtlingspolitik teilgenommen und auch auf mehreren Demonstrationen in verschiedenen Städten gesprochen. Später nahm sie auch an Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen teil. Das hatte dann zur Folge, dass sie in einem Disziplinarverfahren aus dem Schuldienst entfernt wurde, ohne dass man sie zuvor angehört und/oder verwarnt hatte. Helmut Reinhardt sprach nach dem Prozess mit ihr und Ihrem Rechtsanwalt André Picker.