Der Focus – in Kooperation mit dem Tagesspiegel – schaffen es nicht nur, in einem ellenlangen Bericht über Zwangsehen nicht einmal des Wort Islam zu verwenden. Die Bebilderung zeigt auch, wie verschroben es in den Redaktionsstuben des Mainstreamblattes zugeht.
Der Focus veröffentlicht einen Bericht – das Wunderwerk des Journalismus ist in Kooperation mit der Staatstrompete Tagesspiegel entstanden – über das, was uns eine kulturfremde, existenzbedrohende Migrationspolitik mitten in unser Leben und unsere Gesellschaft gepflanzt hat: Zwangsverheiratung von Frauen und Mädchen.
In einem ellenlangen Artikel unter der Überschrift „In patriarchal lebenden Familien – Jetzt beginnt in Berlin die Zeit der Zwangsehen: „Mädchen wollen es nicht wahrhaben“ fabuliert der Autor Christoph Papenhausen über die frauenverachtende Praktik der Zwangsverheiratung.
Facettenreich zählt er das seit Jahren bekannte Leid von jungen Frauen und Mädchen auf, die im besten Deutschland, das wir je hatten nicht davor geschützt werden können, wie Vieh verschachert zu werden. Papenhausen gibt die Geschichten von Mädchen, die in den Sommerferien in den „Urlaub“ fahren, um dann an den jeweiligen Zielorten zwangsverheiratet zu werden, zum Besten. „Viele Mädchen wollen nicht wahrhaben, dass die eigenen Eltern sie zwangsverheiraten könnten“, lässt der Autor Elisabeth Gernhardt von der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes zu Wort kommen, die für die Leserschaft dann den Horror einer Zwangsverheiratung konkretisiert: „Die Eheschließung ist allerdings erst der Anfang. Sie setzt einen Teufelskreis in Gang. Mit verheerenden Folgen: Die Kindheit der Betroffenen endet abrupt. Mädchen müssen die „Pflichten“ einer Ehefrau und potenziellen Mutter übernehmen, werden früh und häufig schwanger. Sie dürfen keine Ausbildung abschließen und bleiben finanziell ein Leben lang von ihrem Ehemann abhängig. Das wiederum erzeugt ein Machtungleichgewicht innerhalb der Ehe. Häusliche und sexuelle Gewalt nehmen zu, Depressionen und Suizidversuche werden wahrscheinlicher.“
Was uns jedoch weder von der Frauenrechtstruppe noch vom Autor des Artikels erzählt wird: Aus welchen „patriarchal lebenden Familien“ stammen diese bedauernswerten Mädchen und Frauen? Christoph Papenhausen bringt das Kunststück fertig, in seinem ansehnlich langen Artikel nicht ein einziges Mal jene beim Namen zu nennen, die diese widerlich archaische Zwangsverheiratung betreiben. Papenhausen windet sich geschickt darum herum Ross und Reiter zu benennen: Muslim und ihre menschenverachtende Politreligion, der Islam.
Benötigt man hierzu schon ein gerütteltes Maß an Ignoranz und Willen, die eigene Leserschaft zu verarschen, stellt indes die Auswahl des Artikelbildes den Inhalt des Geschreibsels bei Weitem in den Schatten:

Eigentlich bleibt den Verantwortlichen nur die Ausrede, man habe sich im Bild vertan. Ansonsten ist die Darstellung eine gezielte Irreführung der eigenen Leserschaft.
(SB)