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Vom Konservativen zum Rassisten: Das linke Schema der Vereinfachung sät Zwietracht, Hass und Spaltung!

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In der Gegenwart scheint es en vogue zu sein, gewisse Wissenslücken auch öffentlich zur Schau zu stellen. Da präsentiert uns Robert Habeck seine Kunde über die Insolvenz von Firmen, die es ja eigentlich gar nicht gibt – weil Unternehmen in einem solchen Fall lediglich ihre Produktion einstellen. Auch mit dem Rechnen scheint es ihm nicht ganz geheuer zu sein.

Von Dennis Riehle

Da liegt bei der Anschaffung eines neuen Autos zwischen einem Kaufpreis von 15.000 und jenem von 20.000 Euro eine Steigerung um 25 Prozent. Und seine Parteikollegin Baerbock ergänzt im Zweifel zu dieser mathematischen Höchstleistung ihre geografischen Spitzen, in dem sie uns die vielen Länder referiert, die hunderttausende Kilometer von der Bundesrepublik entfernt liegen – die man trotz dieser Distanz noch ziemlich CO2-neutral erreichen könne. Wenn es dann noch um einen Blick auf die Kenntnisse zur Geschichte geht, erweist sich wohl der ärgste Nachholbedarf. Saskia Esken sollte vielleicht noch einmal Nachhilfeunterricht mit Blick auf Goebbels nehmen, den sie im ORF kurzerhand auf eine Stufe mit der AfD stellte. Und zu dieser Lektion kann sie ihren Co-Vize Lars Klingbeil gleich mitnehmen, der bei der Alternative für Deutschland und ihrer Vorsitzenden Weidel ohnehin nur Nazis erkennt. Es ist eine moralische Verrohung, wenn in diesen Tagen inflationär mit Termini um sich geworfen wird, die ihre Verwender in der Regel nicht einmal definieren – oder nur ansatzweise erklären könnten, was im historischen Kontext konkret bedeuten. So werden die Unterschiede zwischen völlig verschiedenen Vokabeln kurzerhand verwischt, um damit Menschen diskreditieren und gleichsetzen zu können. Da mutiert ein einst höchst integrer Bürger mit einer mittigen und wertkonservativen Orientierung plötzlich nicht nur zum Rechten, sondern im Zweifel auch zum Radikalen, vielleicht zum Extremisten und bisweilen sogar zum Faschisten. Sämtliche Trennlinien werden aufgelöst, um eine Gruppierung zu spalten und zu polarisieren – in der es am Ende keine Differenz mehr gibt zwischen völlig unterschiedlichen Positionen. Da wird also derjenige mit der völlig legitimen Forderung nach einer Remigration von ausreisepflichtigen, abgelehnten, geduldeten oder illegal eingewanderten Migranten einerseits –  und jemandem mit einer durchaus verwerflichen Überzeugung, Individuen allein und ausschließlich aufgrund ihrer ursprünglichen Herkunft zu benachteiligen, auszugrenzen oder zu unterdrücken auf der anderen Seite, kurzerhand in einen gemeinsamen Topf des Rassismus geworfen.

Einmal ganz abgesehen davon, dass auch der propagierte Ethnopluralismus keinesfalls ein anrüchiges Konzept über die Verteilung von Völkern auf unserem Globus ist, scheint es doch einigermaßen dreist und ungehörig, jemanden mit dem Ansinnen nach weniger Gender, Queerness und Wokismus plötzlich über einen Kamm zu scheren mit jenen, die in ihrem platten Ausspruch „Ausländer raus“ zwar in aller Regel völlig übertreiben, aber trotzdem nichts gemeinhaben mit einem moderat werteorientierten Zeitgenossen. Schlussendlich ist die immer weitere Hetze gegen all das, was in einer von Linken dominierten, allerdings gleichsam nicht die Mehrheit habenden, Ideologie des Harmoniebedürfnisses, der Viefaltssehnsucht und der Toleranzbesoffenheit nicht existieren darf, der größtmögliche Katalysator für eine soziale Zerrüttung in unserem Land, die die Bevölkerung weiter auseinandertreibt. Missgunst, Argwohn und Ablehnung verlaufen mittlerweile quer durch Familien, Freundschaften, Kollegen oder Nachbarn. Und dies hängt entscheidend mit der Tatsache zusammen, dass die Hemmschwelle zur Benutzung von Floskeln – welche man noch vor Jahren auch deshalb konsequent mied, weil man sich um die Tragweite ihrer emotionalen, menschlichen und politischen Sprengkraft bewusst gewesen ist – sukzessive absinkt und nahezu vollständig wegbricht. Diese Sensitivität, das Feingefühl und die Skrupel, von einer übermäßigen Verallgemeinerung und einem platten Populismus Abstand zu nehmen, sind in einem Zeitalter verloren gegangen, in dem wir uns ohnehin schon aufgrund der Anonymität des Netzes entfremdet und voneinander entfernt haben. Wir vergessen die gute Kinderstube, wenn uns jegliche Manier abhandengekommen ist, eine Diskussion mit Argumenten statt mit Schlagworten, Beleidigungen und Hass zu führen. Man muss heute auch aufgrund des abgesunkenen Bildungsniveaus im Zweifel davon ausgehen, dass sowohl Parteien wie auch Privatpersonen in ihrer Kommunikation Kraftausdrücke vor allem deshalb benutzen, weil ihnen einerseits die Begriffserklärungen fehlen. Aber sie sind darüber hinaus auch dazu bereit, in dieser Unfertigkeit mit etwas um sich zu werfen, was nicht nur dazu geeignet ist, Beziehungen zu zerstören – sondern gesellschaftliche Lager und ihre Anhänger gegeneinander aufzubringen.

Die Kategorisierung ist ein durchaus nachvollziehbares Instrument der Vereinfachung. Offenbar scheint der Horizont von vielen Mitmenschen heutzutage aus unterschiedlichen Gründen eingeengt zu sein. Sie haben Schwierigkeiten mit dem Umgang verschiedener Perspektiven, Sichtweisen und Charakterlichkeiten der Anderen, weil sie entweder selbst in ihrer Haltung derart fixiert und verblendet sind, dass sie jegliches Abweichen von dieser Meinung als gegnerisch, feindlich oder abzulehnen einstufen. Aber es ist natürlich auch der Reiz der Simplifizierung, der das Klima verändert. Denn wer lediglich in Schubladen aus Schwarz und Weiß denkt, wird dafür weniger Kraft und Mühsal anwenden müssen als jener, der auf der Suche nach Differenzierung, Abstufung und Schattierung ist. Eigentlich war der Homo sapiens mit Vernunft ausgestattet, um gerade auch zu der Erkenntnis zu gelangen, dass es den Frieden und die Versöhnung nicht unbedingt stärkt, wenn man beispielsweise Sympathisanten, Wähler, Anhänger und Funktionäre der AfD ohne jede Not auf die Ebene der grausamsten Verbrecher und Diktatoren in unserer Historie stellt. Dass angesichts der Regierungspolitik in Deutschland die Nerven bei vielen von uns blank liegen, das ist eine allzu verständliche Tatsache. Allerdings scheint die Verhärtung der Fronten gerade auch deshalb zuzunehmen, weil die programmatischen Forderungen, Erwartungen und Zielvorstellungen über das Deutschland von Morgen eklatant auseinander gehen. Während die Mitstreiter der Grünen noch immer davon ausgehen, dass der Klimawandel die größte Bedrohung für unsere nachfolgenden Generationen sei, weisen vor allem die patriotisch und identitär gesinnten Fürsprecher der Alternative für Deutschland auf die massiven Probleme des entglitten Multikulturalismus hin, der sich immer stärker auf die innere Sicherheit auswirkt – und zu massiven Verlustängsten bei jenen führt, die in ihren Köpfen ein Szenario zu Ende denken, das in diesen Tagen zumindest in Gang gesetzt wurde. Wir stehen an einem Übergang von der abendländischen Wesenseinheit in einen sarazenischen Orient, in dem am Ende die Verhältnisse völlig umgekehrt sein werden als bislang. Dass diese Furcht bei jenen nicht vorherrscht, welche ihr Traumbild von Buntheit, Harmonie und Gleichklang vor insbesondere als eine Schutzbehauptung vorbringen, mag nicht überraschen. Denn ihre Achtung vor ihren Wurzeln ist so gering, dass sie selbst das erlösende Paradies eines Kalifats als Fortschritt ansehen.

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