Gewitter (Bild: shutterstock.com/John D Sirlin)

Donnergrollen überm Westen

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Derweil in Deutschland ein zweites Sommermärchen herbeigeschrieben werden und deshalb auch kein geschenkter Elfmeter stören soll, haben sich in den letzten Tagen mit Donnergrollen weltpolitische Turbulenzen beträchtlichen Ausmaßes angekündigt.
Von Wolfgang Hübner
Jeder hat nämlich sehen können, in welch jämmerlichen Zustand der angeblich mächtigste Mann der Welt ist. Und jeder mag mit Schrecken daran denken, dass dieser senile Joe Biden Oberbefehlshaber über die stärkste Militärmacht auf dem Globus ist. Nur wenn die Amerikaner sich vor aller Welt lächerlich machen wollen, wird ein Präsident in diesem Zustand im November irgendwie im Amt bestätigt werden.
Bis dahin sind aber noch hochgefährliche Monate zu überstehen, genauer gesagt zu überleben. Denn die Kräfte in Washington, die den faktisch amtsunfähigen Biden schon seit langer Zeit nach ihren Vorstellungen leiten und dirigieren, könnten mit einer Zuspitzung des NATO-Einsatzes gegen Russland in der Ukraine die Zeit bis zur Präsidentenwahl für ihre gefährlichen Eskalationspläne nutzen. Nicht zuletzt, um Donald Trump doch noch zu verhindern. Zwar werden nun in Großbritannien aller Voraussicht nach die kriegslustigen ‚Konservativen‘ abgewählt. Doch auch die ‚Arbeiterpartei‘ wird an der speziellen Partnerschaft mit den USA nichts ändern außer der Tonlage.
Seit der gestrigen ersten Runde der französischen Parlamentswahlen ist Frankreich künftig unregierbar: Die Kräfte der Rechten und der Linken haben zusammen rund 60 Prozent der Stimmen bekommen, Präsident Macron steht ohne eigene Truppen da und muss nun für eine Notbündnis gegen die Partei von Marine Le Pen bei der zweiten Runde betteln. Auch wenn er damit Erfolg haben sollte, ist kein Problem gelöst, sondern nur vertagt. Macron, der vor kurzem noch Kriegsherr in der Ukraine spielen wollte, wird von nun an als nackter Kaiser der hochverschuldeten „Grande Nation“ gelten.
Damit ist er immerhin der richtige Partner für Kanzler Scholz und die Berliner Ampel-Regierung, deren politische Autorität auch nicht von einem möglichen deutschen Gewinn der Fußball-Europameisterschaft gerettet werden kann. Zumal Scholz steht nach seinen lobenden Worten über den „hellwachen“ Zustand von Biden höchst blamiert da.
Er hat nun binnen weniger Tage gleich die Glaubwürdigkeit von zwei besonders wichtigen Partnern dahinschwinden sehen. Allerdings verfügt Scholz über diese politische Tugend selbst schon nicht mehr, was ihn bekanntlich nicht stört.
In einer Zeit, in der die EU von zwei extrem russenhassenden und extrem unfähigen Frauen aus Deutschland und Estland geführt werden soll, ist das offenbar auch egal. Doch in der mächtiger werden Welt außerhalb des transatlantischen Bündnisses wird sehr wohl registriert, in welch desolatem Zustand dieses mit seinem gegenwärtigen Personal ist. Die heutigen dunklen Wolken am Anfang des Sommermonat Julis verheißen mehr als nur Donnergrollen über das, was sich ziemlich anmaßend als „regelbasierter“ Westen versteht.
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