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Grüner entsetzt über Demirals Wolfsgruß

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Schon merkwürdig. Als der deutsche Nationalspieler Rüdiger den “islamischen Finger” in die Höhe gestreckt hatte, waren die Grünen ganz still. Jetzt aber, wo doch Rechtsextremismus im Spiel ist, werden sie laut:

Baden-Württembergs Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne) hat den türkischen Nationalspieler Merih Demiral scharf dafür kritisiert, während des EM-Achtelfinales den “Wolfsgruß” gezeigt zu haben. “Das können und dürfen wir nicht akzeptieren”, sagte Bayaz dem Nachrichtenportal T-Online. “Das hat weder auf dem Fußballplatz noch sonst wo etwas verloren.”

Fußball habe etwas wunderbar Verbindendes. “Der `Wolfsgruß` steht genau für das Gegenteil”, sagte Bayaz, der selbst den deutschen und den türkischen Pass besitzt. “Er ist Symbol einer nationalistischen und rechtsextremen Organisation. Er spaltet statt zu verbinden und grenzt Menschen aus.” Die Uefa lege sonst immer so viel Wert darauf, dass der Fußball unpolitisch sein solle. “Sie muss hier reagieren.”

Merih Demiral hatte am Dienstagabend sein zweites Tor gegen Österreich (2:1) mit der Geste gefeiert. Der Wolfsgruß wird von Anhängern der als rechtsextremistisch geltenden “Ülkücü-Bewegung”, den “Grauen Wölfen”, verwendet.

Bestimmt geht das wieder als rechtsextreme Straftag in die Statistik ein, damit der Kampf gegen Rechts noch eimal forciert werden kann.

In der Bundespolitik werden derweil Stimmen nach einem Verbot türkischer Rechtsradikalen-Vereine lauter. “Worauf wartet Innenministerin Nancy Faeser eigentlich?”, sagte der Bundesvorsitzende der Kurdischen Gemeinde in Deutschland, Ali Toprak, dem “Tagesspiegel”. “Schon vor vier Jahren forderte eine breite Bundestagsmehrheit ein Verbot der bedeutendsten Organisation der Grauen Wölfe hierzulande.”

Anlass der Empörung sind Versammlungen der Grauen Wölfe zur Fußball-Europameisterschaft sowie die Wolfsgeste des türkischen Nationalspielers Merih Demiral nach dem Sieg über Österreich. “Wir fordern zudem die Uefa auf, Fußballer, die rassistische und antisemitische Symbole zeigen, von Spielen auszuschließen”, sagte Ali Toprak weiter. “Fans übernehmen solche Zeichen, unter türkischen Jugendlichen auch in Deutschland gilt es als cool, rechtsextrem zu sein. Man stelle sich vor, ein österreichischer Spieler hätte nach einem Torschuss einen Hitlergruß gezeigt.” Die Uefa hatte am Mittwoch angekündigt, den Fall zu untersuchen. “Wir müssen gerade in einer Einwanderungsgesellschaft auch migrantischen Faschismus geißeln”, sagte Toprak.

Der CDU-Innenexperte Christoph de Vries sagte unterdessen der Zeitung: “Wir freuen uns mit den türkischen Fans über den Sieg ihrer Nationalmannschaft. Aber nichts rechtfertigt das Zeigen rechtsextremistischer Symbole und dies ausgerechnet am 31. Jahrestag des pogromartigen Angriffs von Sivas, dem 35 Aleviten, die auch heute noch Feindbild der Grauen Wölfe sind, zum Opfer fielen.” Und was ist mit dem islamischen Finger? Der geht in Ordnung, oder? (Mit Material von dts)

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