Foto: Isabel Cademartori (Archiv) (via dts Nachrichtenagentur)

Wenn die Einheitsfront bröckelt: SPD-Abgeordnete kritisiert Sekmens Wechsel zur Unionsfraktion

Wehe dem Linken oder Grünen, der zur Vernunft kommt und noch rechtzeitig das sinkende Schiff verlässt!

Die Mannheimer SPD-Bundestagsabgeordnete Isabel Cademartori hat den Wechsel der bisherigen Grünen-Abgeordneten Melis Sekmen zur Unionsfraktion kritisiert. “Mir fehlen die Worte”, sagte Cademartori dem “Mannheimer Morgen” (Mittwochausgabe).

Das Bundestagsmandat sei ein politischer Auftrag der Wähler, deren Werte und Ansichten im Deutschen Bundestag zu vertreten. “Frau Sekmen hat diesen Auftrag über ein Listenmandat für die Grünen erhalten”, sagte Cademartori, die bei der Bundestagswahl 2019 das Mannheimer Direktmandat gewann. “Wenn Frau Sekmen ihre eigene Überzeugung innerhalb einer Legislaturperiode wechselt, ist das ihre Entscheidung.” Die Wähler wollten mit ihrer Stimme für sie und die Grünen “sicherlich nicht die Fraktion von Friedrich Merz stärken”, kritisierte Cademartori Sekmens Wechsel in die von Merz geführte Unionsfraktion. “Für die Glaubwürdigkeit von Politik ist es wichtig, auch in schwierigen Zeiten standhaft zu bleiben und Kurs zu halten.”

Kurs halten ist den Linken und Grünen ganz wichtig, vor allen Dingen, wenn ein Eisberg im Wege steht. Das war bei den Stalinisten aber auch schon. Abtrünnige oder Fahnenflüchtige wurden gnadenlos verfolgt und gejagt.

Und so ganz zu verstehen ist die Aufregung auch nicht. Sekmen wechselt doch nur die Partei und nicht das politische Lager. Sie bleibt doch eine Grüne in einer grünen Partei. (Mit Material von dts)

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