Nicole Höchst MdB; Bild: Nicole Höchst
Nicole Höchst (MdB) vom AfD-Landesverband Rheinland-Pfalz

Höchst brisant: C02-Recycling mit Linde & Correctiv

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Wie mit CO2 ausgerechnet eines der lebenswichtigsten und für Pflanzen unerlässliches Spurengas verteufelt wird, um die Klima-Agenda wider besseres Wissen voranzutreiben / von Nicole Höchst

„Vom Treibhausgas zum Gewächshausgas“ ist die Werbung des Konzerns Linde überschrieben. 2008 bereits schrieb das Portal „Umweltdialoge“: „In den meisten Branchen steht die Vermeidung von Kohlendioxidemissionen ganz oben auf der Agenda. Nicht so in der Agrarwirtschaft: Viele Gewächshausbetreiber werfen sogar im Sommer ihre Erdgasöfen an, um mit dem so produzierten CO2 das Wachstum ihrer Pflanzen zu beschleunigen. Mit der Unterstützung des Linde-Unternehmens Hoek Loos haben zwei niederländische Ingenieure ein Projekt gestartet, bei dem Gewächshäuser mit dem CO2 einer nahegelegenen Raffinerie beliefert werden.“ Die jungen Leute von heute haben so sehr das Framing „CO2 ist böse!“ verinnerlicht, dass die unerschütterliche Pädagogin in mir gerne dazu beitragen möchte, die Diskussion um die Dämonisierung dieses Gases erneut anzustoßen.

Dies erscheint notwendiger denn je. Schon damals, 2008, war absehbar, dass das „Treibhausgas“ C02 eine Imagepflege-Kampagne benötigen würde. Dabei ist das Wort Treibhaus vermutlich zu wenig bekannt, um den Reflex auszulösen „Hey, ich finde klasse, dass CO2 Pflanzen wachsen läßt, denn vieles, was ich gerne esse, wächst und gedeiht im Treibhaus.“ So oder ähnlich waren wohl die Assoziationen der meisten. Dieser Reflex wird dadurch verunmöglicht, dass kaum noch ein Kind oder Jugendlicher weiß, wie sein Essen produziert wird. Das kommt schließlich aus dem Supermarkt! Kein Kind weiß mehr, dass in unseren Gefilden Tomaten – und so einiges andere – in Treibhäusern wachsen.

Aus „Treibhaus „mach „Gewächshaus“

Die Firma Linde hat also findig das Synonym „Gewächshaus“ für Treibhaus (kommt von der Wortfamilie „austreiben“, was bei Pflanzen das Auskeimen bzw. das Austreiben von jungen Blättern und Ästen bedeutet) eingesetzt –  wohl in der Hoffnung, dass „Gewächshaus“ für Kinder und Jugendliche, die keine Ahnung mehr von Pflanzen und Botanik haben, besser klingt und treffender beschreibt, was denn in diesen Häusern den so passiert. Da wächst etwas??! Nein! Doch! Oooooh!

Und jetzt, gut aufgepasst, kommt dieses Treibhaus- – äh, Gewächshaus- – Gas CO2 ins Spiel. Das bringt die Pflanzen dazu, besser und schneller zu wachsen. Die Pflanzen benötigen das CO2 zum Wachsen und in diesem Prozess binden sie das Gas. Heißt: Unser Essen kann schneller produziert werden, denn das CO2 aus der Luft wird in den Pflanzen gebunden. CO2 ist darum in der Landwirtschaft heiß begehrt. Und zwar so heiß, dass Landwirte im Sommer häufig Öfen befeuerten, um durch die Abgase entstandenes CO2 ihren Treib- äh, Gewächshäusern zuzuleiten.

Pflanzen wachsen durch CO2 – na sowas!

Bei Linde wird das so beschrieben: „Vor dem Hintergrund des Klimawandels mutet es beinahe wie ein schlechter Witz an: Ausgerechnet in der wärmsten Jahreszeit, nämlich mitten im Sommer, verbrauchten viele niederländische Gewächshausbetreiber bis vor kurzem einen Großteil ihrer Heizkosten. Der Grund: Um zu wachsen, brauchen Pflanzen Kohlendioxid. Je mehr sie bekommen, desto besser. Also warfen die Landwirte die Öfen an und leiteten die Abgase ins Innere ihrer Gewächshäuser. Vor allem in den Sommermonaten, denn da ist die Nachfrage erfahrungsgemäß am höchsten. Dieser Umstand erscheint umso paradoxer, wenn man sich vor Augen führt, dass ein Großteil der niederländischen Gewächshäuser in der Provinz Zuid-Holland steht – in unmittelbarer Nähe zu den Industriezentren Amsterdam und Rotterdam, wo gleich mehrere Öl-Raffinerien genau jenes Gas in die Atmosphäre blasen, welches die Landwirte so dringend benötigen.“

Fassen wir also zusammen: CO2 heißt also – aufgrund seines Einsatzes in Treib- äh, Gewächshäusern – „Treibhausgas“. Wenn also mehr CO2 in der Luft ist, gedeihen die Pflanzen in den Treib – äh – Gewächshäusern deutlich besser und schneller. Das ist ein deutlicher Vorteil von vorhandenem CO2. Möchte man meinen.

Ungehemmtes Wachstum und CO2-Bindung auf natürlichem Weg

Dieses Wissen könnte man nun auf unsere Heimatländer übertragen. Diese – unsere Erde insgesamt – werden grüner, weil mehr Pflanzen mit mehr CO2 schneller und üppiger wachsen. Aber das war ja noch gar nicht der Clou: Denn dieses Mehr an Pflanzen bindet in seinem ungehemmten Wachstum noch mehr CO2 aus der Atmosphäre! Nein, wirklich? Doch: Mehr Pflanzen verstoffwechseln mehr CO2. Krass! Das ist doch irre, oder!? „Pflanzen binden große Mengen CO2, das sie via Photosynthese in Sauerstoff und nahrhaften Zucker umwandeln. Das CO2, das sie der Atmosphäre auf diese Weise entziehen, kehrt unterschiedlich schnell wieder dorthin zurück“, heißt es hier – und empfehle wirklich die kritische Lektüre dieses Artikel, aus dem auch folgenden Zitat stammt:

„Die veröffentlichten Zahlen zeigten, dass alle sieben Jahre die gesamte Menge des CO2 in der Atmosphäre einmal durch die Blätter der globalen Vegetation fließe. Diesen fundamentalen Prozess im Erdsystem könne man nun zuverlässig quantifizieren. Die genauen Details der beteiligten Faktoren sind dabei aber ein Thema für künftige Forschungen. Insbesondere der langfristige Kohlenstoffumsatz in trägen Ökosystemen wie den Böden werde bisher noch nicht gut verstanden. Zudem bezieht sich die Studie ausschließlich auf Landökosysteme.“

Auf in die große Transformation!

Interessant: Obgleich im Fazit des Artikels, welches ich hier zitiere, explizit zugegeben wird, dass genaue Details „noch Gegenstand zukünftiger Fortschung sein werden“ und „ der langfristige Kohlenstoffumsatz in trägen Ökosystemen wie den Böden bisher noch nicht gut verstanden” ist, wird ist dieser Artikel trotzdem der Studienexegese unter dem Motto gewidmet: Wir wissen zwar nix Genaues (sagt ja auch die Studie!)… aber CO2 ist natürlich trotzdem böse!

Ja, das, liebe Leute, ist Wissenschaft und vor allem Wissenschaftskommunikation heute! Und an der Stelle übernimmt dann die Weltregierung: Zusätzlicher CO2-Ausstoß muss natürlich dadurch verhindert werden, dass wir total verarmen, uns mit Waschlappen waschen, statt warm zu duschen, den Individualverkehr einschränken oder gar abschaffen, oder ihn, genau wie Verbrennermotoren und Fleischkonsum, drastisch reduzieren. Dass wir Insekten fressen, in 15-Minuten-Städten oder C40-Städten leben und dort vor allem Kontrolle, Kontrolle und nochmal Kontrolle gewärtigen! Hatten wir alles schon in der Presse, man möge all das bitte selber googeln. Die Augen werden einem übergehen.

Angst als Motiv ist immer schlecht, aber…

Mein lieber Schwan! Die Kontrolle und Regulierungsversuche legen schon fast einen  Gedanken nahe, der als Bonmot im Netz kursiert, nämlich diesen: „Ihr seid das CO2, was sie abschaffen wollen.“ Die Angstkesseltreiber haben die Jugend in Teilen schon ideologisch im Sack. Junge Frauen wollen auf Kinder verzichten zu Gunsten des Klimas … und sterben also am Ende eines angstgeplagten Lebens in der Gewissheit, sich, ihre Gene und sämtliche zukünftigen Generationen für die Klimarettung ausgelöscht zu haben. Okay. Muss ja heutzutage niemand Kinder bekommen, der das nicht will! Was diese Entscheidung bedeutet, muss man sich unter der individuellen und gesellschaftlichen Perspektive klarmachen.

Die angstgetriebene „Letzte Generation“ ist soweit, dass sie ihren Eltern und Großelterngeneration den Ressourcenverbrauch – also den Fortschritt und den Wohlstand, in dem sie aufwachsen durften – bitterlich zum Vorwurf machen. Dabei verbrauchen sie vermutlich den ganzen Tag am Handy mehr Strom und Ressourcen als diese Großelterngeneration in ihrem ganzen Leben. Und immer das CO2. Das böööööse CO2! Ja, die Ikone des ganzen westlichen Klimawahns, die liebe schulschwänzende Greta, kann sogar CO2 sehen: „Greta gehört zu den wenigen, die unsere Kohlendioxide mit bloßem Auge erkennen können. Sie sieht, wie die Treibhausgase aus unseren Schornsteinen strömen, mit dem Wind in den Himmel steigen und die Atmosphäre in eine gigantische unsichtbare Müllhalde verwandeln.“ Diesen abstrusen Nonsens schrieb 2021 die „FAZ„.

An der Agenda darf nicht gerüttelt werden!

Und überhaupt: Erinnert eigentlich nicht nur mich Vieles an der Hetzjagd auf das Treib- äh, Gewächshausgas beziehungsweise an den es bekämpfenden Protagonisten an die Kinderkreuzzüge des Mittelalters?  Die Mission war damals heilig und ist es heute wieder – und sie darf nicht und zu keinem Zeitpunkt irgendwie in Frage gestellt werden. Niemand darf das Narrativ anzweifeln – sonst könnte die Mobilisierung für die modernen Kinderkreuzzüge ins Leere laufen!N atürlich geht es bei diesen Kinderkreuzzügen nicht um selbige an sich; es geht um das große Ziel, damals wie heute. Heute ist dieses Ziel die große Transformation, der Great Reset. Es geht um nichts weniger als die Weltherrschaft derer, die die Narrative setzen und genug Geld, Stiftungen, Projekte, Anhängerschaft und Medien hinter sich haben. Un sie nutzen all das, um ihre Narrative in die Köpfe zu pflanzen. Um sie zu propagieren, zweckentfremden sie den Medienapparat, üben Druck aus und versuchen alles, die Agenda umzusetzen – über ihre „Young Global Leaders“.

Ach ja, und um unliebsame Gedanken, Äußerungen und Posts zu bekämpfen, gibt es da ja noch all die „Medienschaffenden“ rund um „Correctiv“ & Co., die „Fake News“ wirksam bekämpfen! Was, wenn eine Bundestagsabgeordnete Folgendes postet? Und dieser Post auch noch viral geht (besonders dramatisch: Es wird darunter eifrig diskutiert und so mancher dürfte etwas gelernt haben bzw. ins Grübeln gekommen sein; das geht natürlich gar nicht und könnte die Narrative über das CO2 plötzlich als unglaublich einseitige Darstellung entlarven)?

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(Screenshot:Facebook)

Dann kann man dann natürlich beanstanden, dass „Details“ nicht stimmen, wie auch hier ausgeführt. Aber ist deshalb die Aussage des Posts falsch? Natürlich nicht. Während „Correctiv“ die Fakten zu diskreditieren versucht, ist wenigstens Mimikama ehrlicher; dort heißt es ebenfalls aus „Faktenfinder“-Sicht zur Frage, ob der Inhalt meines Posts zutrifft: „Ja! Auch wenn Details nicht stimmen, denn es sind nicht etwa Bohrinseln, sondern die Shell-Ölraffinerie bei Rotterdam, die durch „The Linde Group“ über eine 85 Kilometer lange Transport-Pipeline und ein rund 300 Kilometer langes Verteilungsnetzwerk rund 400.000 Tonnen CO2 an mehr als 580 Gewächshäuser liefert… Das ist übrigens keine neue Methode, sondern wird bereits seit 2004 praktiziert und dient sogar dem Klimaschutz! Warum das so ist, erläutern wir weiter unten.”

Liebe „Medienschaffenden“ von „Correctiv“, ich empfehle also den Artikel der Kollegen von Mimikama zur bildenden Lektüre und bin gespannt auf das Märchen, welches Sie über mich schreiben, weil ich aufgefordert habe, über das Share-Pic nachzudenken. Mein Begleittext zu dem Bild lautete übrigens: „Netzfund und Gedankenfutter.“

Aufwachen!

Im Übrigen bleibe ich dabei: Wetter und Klima werden durch eine Vielzahl von Faktoren bedingt und beeinflußt. Nicht zuletzt auch durch die Menschheit selbst (weltweit wurden über 1.000 Wetterpatente angemeldet, von denen sicher einige auch zum Einsatz kommen). Es ist daher falsch und vermessen, das Klima „retten“ zu wollen, indem man EINE mögliche Komponente ins Visier nimmt, deren Einfluß noch gar nicht umfassend geklärt ist. Kurzum: Leute, wacht auf – es geht nicht ums Klima!

Aber keine Sorge, für den Fall, dass ihr das längst  kapiert habt, haben interessierte Kreise immer noch andere Instrumente wie Pandemien oder Kriege zur Hand, um euch gefügig zu machen. (Beißende Ironie off.)

 

 

 

 

 

Zur Person:

Nicole Höchst, Jahrgang 1970, ist AfD-Bundestagsabgeordnete aus Rheinland-Pfalz. Sie trat 2015 in die AfD ein und ist seit 2017 Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis 201 (Bad Kreuznach/Birkenfeld). Dort ist sie unter anderem als ordentliches Mitglied und Obfrau des Bildungsausschusses und als Sprecherin der AfD-Fraktion für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung tätig. Ferner ist sie stellvertretendes Mitglied in den Ausschüssen für Familie, Senioren und Jugend sowie für Digitales. Höchst ist desweiteren Delegierte des Deutschen Bundestages in den Europarat für die AfD-Fraktion und stellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums der Desiderius-Erasmus-Stiftung.

Bis 2012 unterrichtete sie als Studienrätin am Staatlichen Speyer-Kolleg, anschließend war sie bis Oktober 2017 Referentin am Pädagogischen Landesinstitut (vormals IFB). Höchst war 2015 Mitglied der AfD-Bundesprogrammkommission und ist stellvertretende Vorsitzende des AfD-Kreisverbands Speyer. Sie ist katholisch, hat vier Kinder und lebt mit ihrer Familie in Speyer, wo sie auch Stadträtin ist.

Auf jouwatch veröffentlicht Nicole Höchst alle 14 Tage die kritische Kolumne „Höchst brisant“ zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen. Der erste Jahrgang dieser Kolumnen ist auch in Buchform erschienen. Unter demselben Titel veröffentlicht sie in unregelmäßigen Abständen Videobeiträge auf ihrem YouTube-Kanal.

 

 

 

 

 

 

 

 

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