Kein Problem mit Hamas, aber mit Theodor Fontane: Grüne Jugend Frankfurt will Straßennamen wegen Antisemitismus canceln

Die Grüne Jugend beweist derzeit wieder einmal, dass sie den Altvorderen ihrer Partei in Freiheitsfeindlichkeit, Unbildung und Verlogenheit in nichts nachsteht. In Frankfurt besteht sie nun ernsthaft darauf, dass bis zum 7. Oktober, dem ersten Jahrestag des Hamas-Massakers in Israel, Straßen umbenannt werden, die den Namen des Schriftstellers Theodor Fontane tragen – weil dieser angeblich Antisemit gewesen sei. Bereits im März hatten sie diese unsinnige Kampagne begonnen und dabei auch die Tilgung der Namen von Martin Luther und Richard Wagner verlangt. Die entsprechenden Stellen wurden mit der Aufschrift „Diese Straße ist nach einem Antisemiten benannt“ markiert. Ziel sei es, „die Straßen von Antisemitismus zu befreien“; indem sie sofort umbenannt werden.

Nun erneuerten sie ihr Ultimatum und fordern zumindest die Streichung Fontanes, dessen Antisemitismus mit dem der Terrororganisation Hamas vergleichbar sei. Mit solchen aberwitzigen Vergleichen unterstreichen sie abermals ihre unsägliche Borniertheit. Ausgerechnet die fanatische linke Kaderschmiede, die selbst bis ins Mark von Antisemitismus und Hamas-Fans durchsetzt ist und mit dem als “palästinensischer Freiheitskampf” getarnten Israelhass sympathisiert oder diesen offen lebt, beklagt nun zynisch einen historischen Antisemitismus in dem Milieu, das ihr genuin verhasst ist – dem deutschen Bildungskanonon und der abendländischen, christlichen Überlieferung.

Boshafte Ausblendung

Dies geschieht freilich unter boshafter Ausblendung jeglichen zeitgeschichtlichen Kontextes und perverser Reduzierung großer geistiger Schöpfungen auf einzelne, in woker Exegese selektiv detektierte Fundstellen ganz im Sinne der Cancel-Cultura. Dabei entblödet sich die grüne Kohorte der verhetztesten, gehirngewaschensten und deformiertesten Jugend seit 1945 nicht, den bedeutendsten deutschen Romanautor der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf eine Stufe mit einer islamischen Massenmörderbande zu stellen.

Wenn sich in Fontanes Werk auch sicherlich zeittypische Klischeevorstellungen über Juden finden, ist es völlig lächerlich, deswegen seinen Namen aus dem Frankfurter Stadtbild zu verbannen. Die Grünen wären besser beraten, den Antisemitismus in den eigenen Reihen zu bekämpfen, anstatt sich an Geistesgrößen der deutschen Geschichte zu vergreifen, dessen Werke sie geistig gar nicht mehr erfassen können, zumal man ohnehin davon ausgehen muss, dass keiner von ihnen jenseits dämlicher Schlagworte mit Fontane, Luther oder Wagner vertraut ist.
Dieser Polit-Aktivismus ist in seiner kulturrevolutionären  Widerlichkeit kaum noch zu überbieten, gibt aber auch einen erschreckenden Ausblick, welches Nachwuchspersonal aus der Grünen Jugend schon bald weiter nach oben gespült werden wird. )JS