Fast zwei Jahre nach der Sprengung der beiden Nord Stream-Ostsee-Pipelines, die am 26. September 2022 von bis heute offiziell “unbekannten” Akteuren verübt wurde , bestätigt sich wieder einmal die nächste angebliche Verschwörungstheorie: Nachdem zunächst absurderweise versucht wurde, diesen schwersten Anschlag auf kritische deutsche Infrastruktur der Nachkriegsgeschichte Russland in die Schuhe zu schieben, hatte zunächst von Anfang an alles auf die USA als Verantwortlicher hingedeutet, möglicherweise mit Beteiligung der Ukraine hin – da nur diese beiden Länder politisch und ökonomisch von einem Ende der billigen russischen Gaslieferungen an Deutschland profitierten und US-Präsident Joe Biden die Verhinderung der Pipeline wiederholt angedroht hatte. Der legendäre US-Investigativjournalist Seymour Hersh hatte darüber bereits Anfang 2023 berichtet. Nun bestätigt sich diese angebliche “prorussische Desinformationskampagne”: Eine Recherche des „Wall Street Journal“ (WSJ) hat nun aufgedeckt, dass in der Tat die Ukraine hinter dem Anschlag steckt – und, schlimmer noch, der vom “Wertewesten” verhätschelte Medienliebling Wolodymyr Selenskyj persönlich davon wusste.
Auch wenn die Hinweise auf die ukrainische Verantwortung “erdrückend” sind, muten Details der Geschichte, die das WSJ darum spinnt, geradezu phantastisch an: So soll die Idee zur Sprengung quasi aus einer Bierlaune bei einem Treffen ukrainischer Militärs und Geschäftsleute heraus aufgekommen sein, wie man von einem ukrainischen Offizier erfahren haben will: „Das Ganze ist aus einer durchzechten Nacht und der eisernen Entschlossenheit einer Handvoll Leute entstanden, die den Mut hatten, ihr Leben für ihr Land zu riskieren“, wird diese zitiert. Nur wenige Monate später seien die drei Sprengsätze dann an den Pipelines angebracht worden; insgesamt seien sechs Personen an der Aktion beteiligt gewesen. Die Kosten von 300.000 Dollar seien “aus privaten Mitteln” finanziert worden – was angesichts des Korruptionsgrades in der Ukraine letztlich aber ebenso gut bedeuten könnte, dass Deutschland selbst für die Sabotage seiner kritischen Infrastruktur bezahlt hat.
Brisant trotz phantastischer Ausschmückungen
Selenskyj persönlich habe den Anschlag zunächst genehmigt, so das WSJ weiter, dann aber Generalstabschef Walerij Saluschnyj befohlen, die Aktion zu stoppen, nachdem der US-Geheimdienst CIA vor der Ausführung gewarnt habe. Saluschnyj habe diesen Haltebefehl jedoch ignoriert und die Mission unter Leitung des ehemaligen Geheimdienstoffiziers Roman Tscherwynsky weiterverfolgt, der direkt an Saluschnyj berichtet habe. Gegenüber Selenskyj habe sich Saluschnyj dann damit gerechtfertigt, dass nach dem Start der Operation keine Kontaktaufnahme mit dem Team möglich gewesen sei. „Ihm wurde gesagt, es sei wie bei einem Torpedo – wenn man ihn einmal auf den Feind abgefeuert hat, kann man ihn nicht mehr zurückziehen“, so ein weiterer Offizier. Diese Darstellung erscheint eher zweifelhaft; das US-Medium gibt dem Anschlag auf die für Deutschlands Energieversorgung elementar wichtigen Pipelines den Spin einer Mantel-und-Degen-Aktion, die von ein paar tollkühnen ukrainischen Haudegen bei einem feuchtfröhlichen Abend ausbaldowert und dann Monate später mit eiskalter Präzision ausgeführt worden sei. Selenskyj habe zuerst zugestimmt, unter dem Druck der wohlmeinenden USA dann aber einen Rückzieher gemacht und sei dann von einem eigenmächtigen Offizier ausgetrickst worden. Diese Ausschmückungen lesen sich eher wie das Drehbuch zu einem zweitklassigen Kriegsfilm aus den 70er-Jahren.
Und doch: Lässt man diese sensationslüsternen Details beiseite und filtert die reinen Fakten heraus, ergibt sich stattdessen im Kern eine Bestätigung von Hershs Bericht, der von einer gemeinsamen Aktion der USA und der Ukraine ausging. Beim Antrittsbesuch von Olaf Scholz bei US-Präsident Joe Biden am 7. Februar 2022 hatte dieser – damals noch kognitiv und mental amtsfähig – in Anwesenheit des wie immer bedröppelt dastehenden Kanzlers vor der gesamten Weltpresse unverhohlen erklärt, dass die USA Nord Stream zerstören würden, falls Russland die Ukraine angreifen würde. Schon deshalb stellt sich die Frage, warum die US-Regierung eine Aktion verhindern wollen sollte, die sie selbst angedroht hatte. Und selbst wenn, hätte die CIA dann auch Deutschland im Vorfeld informiert und nicht einfach nur Selenskyj gut zugeredet. Da Saluschnyj heute ukrainischer Botschafter in Großbritannien ist, kann Selenskyjs Zorn über dessen angebliche Befehlsverweigerung nicht allzu groß gewesen sein. Es ist jedenfalls mehr als zweifelhaft, dass ein derart komplexer Anschlag einfach so als Eigeninitiative einiger ukrainischer Kumpel durchgeführt worden sein soll.
Auf Gedeih und Verderb
Das Ausmaß dieses Skandals ist jedoch noch erschütternder: Das WSJ berichtet nämlich weiter, dass deutsche Stellen bereits vor dem Anschlag informiert gewesen seien, die Aktion aber bewusst geschehen ließen. „Einige deutsche Politiker waren möglicherweise bereit, Beweise zu übersehen, die auf die Ukraine hindeuten, aus Angst, die heimische Unterstützung für die Kriegsanstrengungen zu untergraben“, so die Vermutung des renommierten Blattes. Sollte sich dies bewahrheiten, hätte diese Regierung hier lupenrein das getan, was ihr von Kritikern in fast allen Politikfeldern vorgeworfen wird: sie hätte Landesverrat begangen. Zuzulassen, dass die eigene Infrastruktur sabotiert wird, wäre selbst für diese selbstzerstörerische Koalition von erweislichen Deutschlandhassern eine neue Dimension der Abgründigkeit. Bereits Anfang Oktober 2022 hätten deutsche Behörden durch den niederländischen Geheimdienst erste Hinweise auf eine ukrainische Urheberschaft erhalten, ohne dass dem irgendwelche Reaktionen gefolgt wären.
Unabhängig davon, wie es sich nun im Einzelnen verhielt, wäre die nuneigentlich mindeste Reaktion eines souveränen Landes, das noch über einen Rest von nationaler Selbstachtung verfügt, bis zur Klärung des Falles sämtliche Unterstützung an die Ukraine einzustellen und massivsten Druck auszuüben, um sämtliche Hintergründe in Erfahrung zu bringen. Selenskyj müsste zur Rede gestellt, der ukrainische Botschafter einbestellt und das gesamte diplomatische Instrumentarium angewandt werden, um aller Welt klarzumachen, dass Deutschland sich etwas Derartiges nicht ungestraft bieten lässt. Aber nicht bei dieser Regierung, die alles mit sich machen lässt und Deutschland weltweit zum Gespött gemacht hat. Aus Regierung und Service-Opposition von CDU/CSU hört man daher – wie immer – so gut wie nicht nichts. Wie denn auch? Die Transatlantiker, kriegstreiberische Rüstungslobbyisten und “Slava Ukraini!”-Fanboys haben sich auf Gedeih und Verderb an Selenskyj gekettet und können gar nicht mehr zurück, selbst wenn sie wollten.
Klarer Fall für namhafte Geheimdienstler
Auf einer anderen Ebene, wie aus einem Paralleluniversum, wo noch spröde politische Vernunft, gesunder Menschenverstand und normal-rationale Realpolitik gelten, die mit der politischen Wirklichkeit Ampeldeutschland rein gar nichts mehr gemein haben, äußerte sich ein hochrangiger deutscher Beamter als Rufer in der Wüste laut WSJ und artikulierte, was eigentlich die adäquate Konsequenz auf den ungeheuerlichen Sabotageakt hätte sein müssen: „Ein Angriff dieses Ausmaßes ist ein ausreichender Grund, die kollektive Verteidigungsklausel der NATO auszulösen, aber unsere kritische Infrastruktur wurde von einem Land in die Luft gesprengt, das wir mit massiven Waffenlieferungen und Milliarden in bar unterstützen.“ Auf höherer Ebene traut man sich aber nicht an die Drahtzieher des Anschlags heran – und das, obwohl sogar namhafte Geheimdienstler klar sehen und aussprechen, was offensichtlich ist.
Der ehemalige BND-Präsident August Hanning vermutet – in einer Variation der WSJ-Darstellung – die Ukraine und Polen hinter dem Anschlag und zwar durch eine Verabredung zwischen Selenskyj und seinem polnischen Amtskollegen Andrzej Duda. Hanning wirft Polen auch in aller Offenheit vor, die deutschen Ermittlungen hintertrieben zu haben – eben weil es mit hinter dem Anschlag steckt. Als der Generalbundesanwalt im Juni einen vertraulichen Haftbefehl gegen einen Ukrainer erließ, der sich über Polen in sein Heimatland abgesetzt haben soll, ignorierten die polnischen Behörden diesen frech; auch das zeigt, welchen Ruf Deutschland mittlerweile genießt.
Die unfähigsten und gemeingefährlichsten Politdilettanten aller Zeiten
Allein die Folgen der Sprengung hätten 20 bis 30 Milliarden Euro betragen, monierte Hanning weiter, und bezeichnete den Vorgang als „Staatsterrorismus“. Das ist noch harmlos ausgedrückt; strenggenommen handelt es sich eher um einen kriegerischen Akt – und das gegen ein Land, das die mit Abstand höchsten Hilfsleistungen zur Unterstützung eines der korruptesten Länder der Welt trägt. Es sind unglaubliche Enthüllungen und Schlussfolgerungen, die sich daraus ergeben: Das in jeder Hinsicht kastrierte Deutschland ist zu einer derartigen Lachnummer geworden, dass es sich sogar noch die Zerstörung seiner zentralen Infrastruktur durch die eigenen „Verbündeten“ gefallen lässt – oder diese sogar noch insgeheim begrüßt. Die Bevölkerung wird auch hier wieder aktiv getäuscht. Ein beispielloser Affront, der in früheren Zeiten sofort Anlass für einen Krieg gewesen wäre, läuft hier unter ferner liefen, die völlig zermürbten Menschen wissen schon gar nicht mehr, wie sie überhaupt noch auf die historisch beispiellose Kette verbrecherischen politischen Totalversagens reagieren sollen.
Als besonders fatal wird sich noch die neue Eiszeit mit Russland erweisen. Die Scholz-Regierung hat das Versöhnungswerk von 50 Jahren Ostpolitik, das nach dem barbarischsten Angriffskrieg der Geschichte an ein Wunder grenzte, ebenso kaputtgetreten, wie sie jahrzehntelange exzellente Handelsbeziehungen zunichte gemacht hat. Statt sich im Ukrainekonflikt als diplomatische Friedensmacht anzubieten und als Parlamentär zu vermitteln, haben sich unfähigsten und gemeingefährlichsten Politdilettanten aller Zeiten in ihrem hohlem und doppelbödigem Pseudomoralismus Deutschland an den Rand einer akuten Weltkriegsgefahr manövriert, die Energieversorgung unerschwinglich gemacht und die heimische Wirtschaft wider alle Warnungen ruiniert. Slava Ukraini! (TPL)