Schlugen Brüsseler EU-Bomben bei Twitter-X ein?

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Bomben, die ohne Kanonenrohr auskommen und doch in 0,1 Sekunden von Brüssel bis nach New York fliegen, existieren tatsächlich. Zwei Tage vor dem Vorfall lag eine schriftliche Warnung auf dem Tisch: Ein EU-Beamter hatte den bevorstehenden „Abschuss der Kugeln“ sogar schriftlich angekündigt. Diese können erheblichen wirtschaftlichen Schaden anrichten. Wo sie abgefeuert wurden, ist allerdings nur ganz grob feststellbar. Was zunächst wie eine abstrakte Drohung erschien, entpuppte sich als bittere Realität. Diese Internet-Attacken heißen DDOS. Wie sie funktionieren, wird anhand eines tatsächlichen Erlebnisses illustriert.

Gastbeitrag von Meinrad Müller

Vor etwa 40 Jahren hatte der Autor dieser Zeilen einen Vogel

Einen echten wohlgemerkt. Im Laufe der Zeit kamen noch einige andere- virtuelle- hinzu, was jedermann weiß, der seine Texte liest www.info333.de/p  Der Vogel, ein Kanarienvogel namens Fipsi, musste, so traurig wie es auch war, wieder abgegeben werden, da der Autor eine zuvor unbekannte Allergie entwickelte, die durch Fipsi ausgelöst wurde. In einer Zeit, in der es noch kein Facebook gab, setzte der Autor also ein kleines Inserat in die Zeitung: „Kanarienvogel samt Käfig zu verschenken“. Kurze Zeit später wurde Fipsi von einer netten Familie abgeholt, und das Allergieproblem war gelöst.

Was jedoch noch vier Wochen lang massiv nervte, waren die ständigen Anrufe. Waren es hundert oder zweihundert? Von morgens bis abends klingelte das Telefon. Der Nachteil: Wichtige geschäftliche Anrufe allerdings kamen nicht mehr durch, da die Leitung ständig besetzt war, weil man den Anrufern erklären musste, dass Fipsi bereits abgegeben wurde.

Kriegsführung mittels Kanarienvogel

Gäbe jemand ein Inserat auf – rein theoretisch natürlich –, in dem niedliche Kätzchen, Welpen oder Vögelchen zu verschenken angeboten werden, und er gäbe dabei absichtlich die Telefonnummer eines Konkurrenten an, was wäre das Ergebnis? Dieser Konkurrent erhielte Hunderte Anrufe von Interessenten, seine Telefonleitung wäre überlastet, und wichtige Anrufe kämen nicht mehr durch. Das würde erheblichen geschäftlichen Schaden anrichten.

Genau so funktioniert eine DDOS-Attacke

Twitter sollte zu einer bestimmten Uhrzeit ein Interview mit Trump und Musk zeigen. Doch plötzlich klickten „böse Buben“ millionenfach auf diese Webseite. Webseiten sind normalerweise so ausgelegt, dass sie beispielsweise 1000 gleichzeitige Aufrufe bewältigen können. Wenn jedoch 10 Millionen Besucher gleichzeitig auf die Seite zugreifen, geht die Webseite „in die Knie“. Niemand kommt mehr durch, die Seite öffnet sich nicht, denn der Server wird überlastet.

Diese 10 Millionen „bösen Buben“ sind für technisch versierte Personen mit wenigen technischen Tricks künstlich zu erzeugen. So entstand eine Art „Bombenhagel“ auf Twitter, das heute schlicht X heißt. Die Administratoren schalteten zwar schnell Hunderte weitere Server hinzu, doch das Interview wurde um gute 30 Minuten verzögert. Eine Million Zuhörer kamen in den Genuss, weitere Millionen blieben ausgesperrt. Mittlerweile konnten sich über 34 Millionen die Aufzeichnung anhören.

Brüssels EU, der Aggressor?

Und genau das geschah dieser Tage – und das Auffällige dabei ist, dass dieses Bombardement auch noch verschleiert öffentlich angekündigt wurde. Dem EU-Kommisar Thiery Breton wollte es nicht gefallen, dass Elon Musk und Donald Trump vor einem Millionenpublikum sprachen. In einem tags zuvor an Musk gerichteten Schreiben drohte Breton „…. dass alle angemessenen und wirksamen Maßnahmen ergriffen werden, um die Verbreitung schädlicher Inhalte im Zusammenhang mit relevanten Ereignissen, einschließlich Live-Übertragungen, zu verhindern.“

Interview Musk-Trump: https://twitter.com/realDonaldTrump/status/1823430600872878321

Quelle: Das Schreiben an Elon Musk Englisch und in deutscher Übersetzung:

https://philosophia-perennis.com/2024/08/13/interview-mit-trump-eu-kommission-wollte-streaming-in-der-eu-verhindern/

Reaktion in den USA:

https://www.politico.eu/article/trumps-x-interview-livestream-goes-down-musk-blames-massive-cyberattack/

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