Im Auswärtigen Amt soll eine hochrangige Mitarbeiterin kaltgestellt worden sein. Sie hatte die oberflächliche und fahrlässige Verfahren zur Erteilung der Visa an Afghanen kritisiert. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft.
Die Staatsanwaltschaften in Berlin und Cottbus ermitteln derzeit gegen hochrangige Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes unter der Leitung der grünen Bundesaußenministerin Annalena Baerbock . Der Vorwurf der Rechtsbeugung steht im Raum. Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht der Verdacht, dass Visa-Anträge aus Afghanistan trotz gefälschter oder ungültiger Dokumente genehmigt wurden. Dabei sollen Bedenken, die von Sicherheitsbehörden geäußert wurden, ignoriert worden sein, was den Verdacht erhärtet.
Laut Berichten von »Business Insider« und der »Welt« äußerte die Leiterin des Rechts- und Konsularreferats der deutschen Botschaft in Islamabad, Pakistan, erhebliche Bedenken. Diese Bedenken bezogen sich sowohl auf die Rechtslage als auch auf die Sicherheitslage in Bezug auf die Visa-Bewilligungen. Anstatt diesen Bedenken nachzugehen, wurde die Beamtin offenbar von ihren Aufgaben in diesem Bereich entbunden, was den Eindruck erweckt, dass kritische Nachfragen zur Genehmigung von Visa in unzureichend geprüften Fällen unerwünscht waren.
Die entbundene Beamtin soll sich gegen diese Entscheidung gewehrt haben. Sie sprach sich ausdrücklich für zusätzliche Sicherheitsinterviews durch die Bundespolizei aus, wie sie das Bundesinnenministerium (BMI) gefordert hatte. Diese Maßnahme sollte sicherstellen, dass Visa nur nach gründlicher Überprüfung und unter Berücksichtigung aller sicherheitsrelevanten Aspekte erteilt werden.
Im Zuge der Ermittlungen und parlamentarischen Nachfragen gerät nun auch Annalena Baerbocks Staatssekretärin Susann Baumann ins Visier. Es wird behauptet, dass Baumann maßgeblich an der Entscheidung beteiligt gewesen sein soll, die kritische Beamtin von ihrer Aufgabe zu entbinden. Dieser Schritt wirft Fragen auf, ob hier politische Einflussnahme im Spiel war, um die Erteilung von Visa zu beschleunigen, auch wenn dies auf Kosten der Sicherheit ging.
Die Untersuchung dieser Vorwürfe ist von hoher Brisanz, da sie nicht nur das Vertrauen in das Auswärtige Amt und seine Mitarbeiter betrifft, sondern auch die Sicherheitspolitik Deutschlands in den Fokus rückt. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, könnten sie weitreichende Konsequenzen für die beteiligten Personen und möglicherweise auch für die Bundesregierung haben.
Die Ermittlungen laufen noch, und es bleibt abzuwarten, welche weiteren Details ans Licht kommen werden. Klar ist jedoch, dass dieser Fall bereits jetzt große Wellen schlägt und die politische Landschaft in Deutschland erschüttert. Es zeigt sich einmal mehr, wie sensibel der Umgang mit sicherheitsrelevanten Themen in der Außenpolitik ist und wie wichtig eine sorgfältige und transparente Prüfung von Visa-Anträgen sein muss, um Missbrauch und Sicherheitsrisiken zu vermeiden.
(SB)