Harley-Davidson hat nach massiver Kritik von Kunden die Reißleine gezogen. Seit April 2024 gibt es keine „Abteilung für Rassengerechtigkeit“ mehr im Unternehmen. Die Quotenregelungen für Einstellungen? Abgeschafft. Stattdessen konzentriert sich der Traditionshersteller wieder auf das Wesentliche: Motorräder bauen und den Sport des Motorradfahrens fördern. Politisch motivierte Schulungen für Mitarbeiter wurden gestrichen. Für viele treue Kunden, vor allem unter den Bikern, ist das eine Erleichterung.
Gastbeitrag von Meinrad Müller
Nicht alles, was als „modern“ galt, ist auch gut – das hat Harley-Davidson auf schmerzhafte Weise erfahren. In dem Versuch, „woke“ zu werden, setzte das Unternehmen auf Programme, die Vielfalt und Inklusion fördern sollten. In der Praxis bedeutete es oft, dass Menschen bei der Einstellung bevorzugt wurden, nur weil sie einer bestimmten Hautfarbe oder Herkunft angehörten – unabhängig von ihrer Qualifikation. Ein Mechaniker muss jedoch sein Handwerk verstehen, das ist in der Biker-Szene eine Selbstverständlichkeit. Doch wenn die Hautfarbe bei der Einstellung wichtiger wird als die Fähigkeiten, stößt das vielen sauer auf.
Die Motorradfans wollen Maschinen, die zuverlässig sind, und keine Experimente mit sozialer Gerechtigkeit. Die negativen Reaktionen in den sozialen Medien waren entsprechend heftig. Viele fühlten sich von ihrem geliebten Unternehmen im Stich gelassen. Harley-Davidson stand plötzlich für alles, was die Biker-Gemeinde ablehnt: politische Korrektheit statt handwerklicher Präzision, Ideologie statt Ingenieurskunst.
Doch der Umschwung kam gerade noch rechtzeitig. Nachdem sich der Protest online immer weiter zuspitzte, schwenkte Harley-Davidson um. Der Konzern betonte, dass es keine Quotenregelungen mehr geben würde. Das Ziel? Sich wieder auf das zu konzentrieren, was das Unternehmen groß gemacht hat – Motorräder und die Freiheit, die sie symbolisieren.
Auch die Teilnahme an „woken“ Bewertungen, bei denen Unternehmen danach beurteilt werden, wie LGBTQ-freundlich sie sind, wurde eingestellt. Zukünftig wird sich Harley-Davidson wieder mehr auf die echten Bedürfnisse seiner Kunden konzentrieren: robuste Maschinen, auf die man sich verlassen kann. Die Mitarbeiter sollen sich auf das Wesentliche konzentrieren können, ohne von politisch motivierten Schulungen abgelenkt zu werden.