Millionenschaden für den Steuerzahler: im Frühjahr 2022 kauft das Gesundheitsministerium unter Karl Lauterbachs Verantwortung eine Million Packungen des Corona-Medikaments Paxlovid. Davon wurden nicht mal 60 Prozent verabreicht. Obwohl die Haltbarkeit zweimal verlängert wird, bleibt der Bund auf Hunderttausenden Packungen sitzen. Die Zeche zahlt – wie immer- der geschröpfte Steuerzahler.
Rund 420.000 Packungen des Medikaments Paxlovid, das während der Corona-Pandemie von Karl Lauterbach und seinem Ministerium als großer Hoffnungsträger galt, wurden von der Bundesregierung eingelagert, da ihr Verfallsdatum abgelaufen ist. Im Februar 2022 hatte der Bund insgesamt eine Million Packungen zentral eingekauft.
Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums erklärte gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe: „Unverbrauchte Ware, deren Verfallsdatum überschritten ist, wird derzeit in Quarantäne gelagert.“ Es sei jedoch unwahrscheinlich, dass diese Medikamente noch zum Einsatz kommen. Die Haltbarkeit von Paxlovid konnte – Wunder über Wunder – nach der ersten Zulassung zweimal von zwölf auf 24 Monate verlängert werden. Eine weitere Verlängerung sei jedoch vom Hersteller nicht vorgesehen. Die zentral vom Ministerium beschafften Packungen waren maximal bis Ende Februar 2024 haltbar. Angaben zum Wert der Lagerbestände machte das Ministerium nicht. Laut Recherchen von WDR, NDR und der „Süddeutschen Zeitung“ zahlte der Bund pro Packung etwa 650 Euro, was bedeutet, dass die 420.000 Packungen rund 273 Millionen Euro gekostet haben könnten.
Paxlovid, ein sogenanntes Virostatikum, wird vom US-Pharmaunternehmen Pfizer hergestellt und soll insbesondere bei Risikopatienten über 65 Jahren schwere Krankheitsverläufe verhindern. Seit Mitte Januar 2024 wird Paxlovid von Pfizer im Rahmen der Regelversorgung vertrieben, wobei die Kosten von den Krankenkassen übernommen werden. Nach Angaben der AOK Rheinland/Hamburg liegt der aktuelle Preis pro Packung bei 1149,19 Euro.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wollte den Virusstopper Paxlovid neben der Impfung zur zweiten Säule seiner Pandemiebekämpfung machen. Als erste Maßnahme durften Hausärzte das Mittel in ihrer Praxis vorrätig haben und direkt an Coronapatienten abgeben,.
(SB)