Nur drei Wochen, nachdem der Chiphersteller Intel aufgrund desaströser Unternehmenszahlen die Entlassung von 15.000 Mitarbeitern bekanntgab, obwohl die Ampel-Regierung dem Konzern 10 Milliarden Euro Steuergeld für die Errichtung einer einzigen Chipfabrik mit 3000 Arbeitsplätzen in Magdeburg in den Rachen geworfen hatte, steht nun auch der Bau einer weiteren Chipfabrik im Saarland auf der Kippe. In Ensdorf sollte sogar die weltweit größte Fabrik für Halbleiter aus Siliziumkarbid entstehen. Der US-Chiphersteller Wolfspeed und der baden-württembergische Autozulieferer ZF Friedrichshafen wollten 1000 Arbeitsplätze schaffen. Der Start des Projekts wurde bereits mehrfach verschoben, vor allem, weil Wolfspeed weiteres deutsches Subventionsgeld fordert.
Die saarländische Regierung wollte darauf sogar eingehen. Inzwischen hat jedoch ZF den Abbau von 14.000 Stellen in Deutschland angekündigt, zugleich aber auch das Festhalten an weiteren Projekten im Bereich Elektromobilität. Dennoch scheint Wolfspeed derzeit der eigentliche Verzögerer des Ganzen zu sein. Genau wie Intel musste das Unternehmen nämlich ebenfalls drastische Umsatzeinbußen verkünden. Das Investitionsvolumen wurde um zwei Drittel gekürzt, wahrscheinlich wird davon auch das Chipwerk in Saarland betroffen sein.
Ampel-Plan von dem Scheitern
ZF gab bekannt, inzwischen von einem Baustart im Jahr 2026 auszugehen. „Die Fabrik im saarländischen Ensdorf ist im Wesentlichen eine Wolfspeed-Fabrik und unser Partner daher auch im Lead“, erklärte ein ZF-Sprecher. Allerdings wird Wolfspeed sich nun wohl vornehmlich auf die Produktion in den heimischen USA konzentrieren, wo der Bau von Chipfabriken ebenfalls mit Subventionen in Milliardenhöhe gefördert wird.
Es sieht also so als, stünde der große Ampel-Plan, Deutschland zum Zentrum der europäischen Chipproduktion zu machen, ebenfalls vor dem Scheitern. Was mit den aberwitzigen Summen geschieht, die man ausländischen Unternehmen nachgeworfen hat, um hierzulande wenige tausend Arbeitsplätze zu schaffen und Chips zu produzieren, die nicht einmal dem Standard angehören, der von der Industrie vor allem gefordert wird, bleibt nun abzuwarten. Die Erfahrung lehrt, dass auch dieser Flop wieder voll zulasten der Steuerzahler geht. (TPL)