Es vergeht eigentlich keine Stunde, in der der Polenz auf X nicht irgendwas raushaut, über das man entweder lachen oder weinen könnte. Hier wieder so ein Klopper:
Doch dieses Mal musste er sich einen richtig guten Konter einfangen. Von Ahmad Mansour:
Ihre Argumentation möchte ich aus folgenden Gründen in Frage stellen:
1. Es ist unbestreitbar, dass im Zuge der Migrationsbewegungen der sogenannte Islamische Staat (IS) gezielt Terroristen nach Deutschland eingeschleust hat. Dies ist eine Tatsache, die nicht ignoriert werden kann.
2. Die Anfälligkeit für Radikalisierung ist stark von individuellen Persönlichkeitsstrukturen abhängig. Menschen, die eine hohe Neigung zu autoritären Strukturen, dichotomem Denken und Minderwertigkeitskomplexen haben, sowie ein starkes Bedürfnis, sich einer vermeintlichen Elite zugehörig zu fühlen, sind besonders gefährdet.
3. Die Ablehnung gegenüber Deutschland und dem Westen im Allgemeinen ist nicht nur ein Produkt der gegenwärtigen Situation, sondern hängt auch mit den kulturellen Werten und der Sozialisation in den Herkunftsländern zusammen. Diese Werte stehen oft in fundamentalem Widerspruch zu den Grundwerten unserer Gesellschaft, was wiederum zu einer Ablehnung dieser Grundwerte und folglich zu einer erhöhten Gefahr der Radikalisierung führen kann.
4. Hinzu kommt die massive Propaganda in den sozialen Medien, die viele Menschen beeinflusst. Die Emotionalisierung des Nahostkonflikts und die gezielte Ansprache sowie die manipulative Erklärung durch islamistische Kräfte tragen erheblich zur Radikalisierung bei.
5. Ein weiteres Problem ist die fehlende liberale Theologie im Islam und die Tatsache, dass die islamischen Strukturen und Verbände in Deutschland häufig konservativ aus dem Ausland gesteuert werden. Diese Strukturen zeigen keinerlei Motivation, den Muslimen hierzulande eine Form des Islam anzubieten, die uneingeschränkt hinter Demokratie und Menschenrechten steht.
6. Schließlich trägt auch das beharrliche Festhalten an einer Opferrolle zur Radikalisierung bei, da es das Gefühl der Isolation und Ungerechtigkeit verstärkt.
Diese Punkte zeigen deutlich, dass die Gefahr der Radikalisierung vielschichtig ist und weit über eine einfache Erklärung hinausgeht.
Sie haben sich bewusst auf einen Punkt fokussiert und dabei alles andere ignoriert, um ein verzerrtes Bild zu zeichnen. In diesem Bild wirken Muslime wie passive Subjekte, die sich nur deshalb radikalisieren, weil die Mehrheitsgesellschaft sie angeblich schlecht behandelt. Dieses Narrativ entzieht Muslimen jegliche Eigenverantwortung und stellt sie als bloße Opfer dar, was meiner Meinung nach eine subtile Form von Rassismus ist. Es ist ein Fehler, die komplexen Ursachen der Radikalisierung auf solche simplifizierenden Erklärungen zu reduzieren.