Die Geschichte mit den Krähen bekommt hier ein ganz neues Kapitel und eigentlich ist es ein Armutszeugnis, wenn sich die verantwortlichen Politiker gegenseitig in den Himmel loben müssen. Vielleicht aber ist Karl Lauterbach dem Kanzler noch etwas schuldig, weil der ihn in schlimmen Zeiten, in denen das Totalversagen des Bundesgesundheitsministers ganz besonders deutlich würde, nicht hat fallen lassen – zum Leidwesen der Bürger versteht sich:
Gesundheitsminister Karl Lauterbach stärkt Bundeskanzler Olaf Scholz (beide SPD) kurz vor den Landtagswahlen den Rücken.
„Olaf Scholz ist der beste Bundeskanzler, den wir je gehabt haben“, sagte Lauterbach dem „Stern“. Gefragt worden war er, ob Scholz der richtige Kanzlerkandidat für die SPD bei der nächsten Bundestagswahl sei. Davon sei er überzeugt. „Olaf Scholz ist ein ausgesprochen intelligenter Mensch.“ Als Kanzler gehe er die Probleme sachlich an, höre genau zu, und wisse, was er wolle. „Er geht keine unvertretbaren Risiken ein, aber traut sich auch an große Reformen“, sagte Lauterbach. „Wir sind mit ihm sehr gut aufgestellt.“
Und jetzt kommt es ganz schlimm:
Lauterbach selbst bekundete Interesse daran, das Amt des Gesundheitsministers noch eine weitere Legislatur lang auszuüben. „Ich mache die Arbeit gern“, sagte er. „Und Ideen für Verbesserungen im Gesundheitssystem hätte ich auch noch für eine weitere Legislatur.“
Und wenn wir schon beim gegenseitigen Schulterklopfen sind, darf diese Dame natürlich auch nicht fehlen:
Lamya Kaddor, innenpolitische Sprecherin der Grünen, sieht im am Donnerstag vorgestellten „Sicherheitspaket“ der Bundesregierung ein Zeichen für die Stabilität der Ampelregierung. Das Papier zeige, „dass die Ampel in Fragen der inneren Sicherheit handlungsfähig bleibt, auch in Zeiten der massiven Bedrohung von innen und außen“, sagte Kaddor dem „Tagesspiegel“ (Freitagausgabe). Dabei berücksichtige man das Grundgesetz und völkerrechtliche Verträge.
Es ist schon an Dreistigkeit nicht zu überbieten, wenn man sich ausgerechnet jetzt als „handlungsfähig“ bezeichnet. Die Ampel macht nichts anderes, als die eigenen Fehler auszubügeln. Wenn man hier überhaupt von „ausbügeln“ sprechen kann. (Mit Material von dts)