Der teilweise Einsturz der Dresdner Carolabrücke gegen 3 Uhr vergangene Nacht kann als Symbolbild für das „beste Deutschland aller Zeiten“ gelten, weil sich daraus alles herleiten lässt, was in diesem Land nicht stimmt: Keine zehn Minuten zuvor war noch eine Straßenbrücke über die rund 100 Meter gefahren, die nun in der Elbe liegen. Ein Sprecher des Lagezentrums erklärte, der Einsturz betreffe den Fußgänger- und Radweg sowie die Straßenbahngleise. Es grenzt an ein Wunder, dass niemand getötet oder verletzt wurde. Allerdings droht auch noch der komplette Zusammenbruch des Bauwerks. Als Folge des Einsturzes ist auch die Fernwärmeversorgung Dresdens ausgefallen, da zwei Leitungen eingebrochen sind. Eine Fremdeinwirkung, etwa durch einen Terroranschlag, schließen die Behörden derzeit aus. Ein solcher Anschlag wäre auch gar nicht mehr nötig, da weite Teile der deutschen Infrastruktur derart marode sind, dass man sich gar nicht mehr die Mühe machen muss, sie noch zu sprengen. Man kann darauf warten, dass sie von selbst zusammenbrechen und sich auf spektakulärere Ziele konzentrieren.
Sachkundige Beobachter vermuten, dass Materialermüdung zum Kollaps der zwischen 1967 und 1971 errichteten Brücke geführt hat. Durch Witterung, Schwingungen und natürliche Alterung könne der Beton Risse bekommen haben und die eindringende Feuchtigkeit schließlich bis zu den Stahlanlagen vorgedrungen sein. Wie auch im Fall tausender Brücken deutschlandweit wurde auch der Zustand der Carola-Brücke schon seit Jahren bemängelt, die Verantwortlichen wiesen dies jedoch immer wieder zurück. Noch vor etwas über einem Jahr verwahrte sich Stephan Kühn, der Bürgermeister für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften und ehemalige grüne Bundestagsabgeordnete, vehement gegen den Vorwurf, man lasse die Brücken vergammeln: Dies entbehre „jeder sachlichen Grundlage“. Im Juni lehnte der Stadtrat einen Antrag der Fraktion der Freien Wähler/Freien Bürger Dresden ab, in dem gefordert worden war, dass der Oberbürgermeister den Stadtrat über den Zustand der Dresdener Brücken informieren sollte.
Überfällige Sanierungen verweigert
Nun geschah das, was überall in Deutschland zu erwarten ist: die Brücken stürzen einfach ein, weil der Staat seit vielen Jahren die überfälligen Sanierungen verweigert oder sie – wie in Dresden- zu spät beginnt. Lieber pumpt man Milliarden und Abermilliarden in eine wahnwitzige Migrationspolitik oder versenkt sie für Unsinnsprojekte im Ausland. Für die „Rehabilitierung von Brücken aus Stahlbeton sowie von Spannbetonbrücken in Kamerun“ hatte Deutschland übrigens 5,5 Millionen Euro übrig. „Ein funktionierendes Straßennetz spielt eine zentrale Rolle für die Entwicklung Kameruns, da es zur Erschließung von Gebieten beiträgt und somit eine wesentliche Grundlage für Mobilität ist. Es ermöglicht den Zugang zu Märkten und soziale Infrastruktur wie Gesundheitsversorgung und Bildung. Über den Austausch von Waren, Dienstleistungen und Personen werden Wirtschaftswachstum und die regionale Integration des Landes begünstigt“, teilte die Regierung dazu mit. Für das eigene Land gelten solche Prioritäten offenbar nicht mehr.
Jan Zwerg, der parlamentarische Geschäftsführer der sächsischen AfD-Fraktion, teilte zum Teileinsturz der Carolabrücke mit, der betroffene Brückenabschnitt sei bei der letzten Überprüfung als ‚nicht ausreichend‘ bewertet worden, „weil schon damals ‚maßgebende Schäden‘ entdeckt wurden“. Es gelte nun aufzuklären, „warum diese Warnungen nicht zu sofortigen Konsequenzen führten“. Es sei „unverantwortlich“ gewesen, die Brücke in dem vorgefundenen kritischen Zustand zu belassen. Er erwarte, dass nun marode Brücken in ganz Sachsen überprüft würden, da Straßen und Brücken von der Staatsregierung in den letzten Jahren „systematisch kaputtgespart“ worden seien. Diesen Befund kann man auf das gesamte Bundesgebiet ausdehnen. In verbrecherischer Art und Weise lässt die Politik das ganze Land verkommen und bringt seine Bürger in Lebensgefahr – und das durch fast alles, was sie tut. Überall herrschen Gleichgültigkeit, Verantwortungslosigkeit und Inkompetenz. Da passt es dann auch perfekt ins Bild, dass die Tagesschau Dresden in Nordrhein-Westfalen verortete. (TPL)