In Oberhausen fand am Freitag ein Sternenmarsch von 53 Schulen – von der Grundschule bis zum Berufskolleg – statt. Unter dem Motto “Vielfalt ist unsere Heimat” ließen die Verantwortlichen rund und 10.000 Schülern aufmarschieren. Solche politischen Großinszenierungen mit schulpflichtigen Jugendlichen und Kindern sah man bislang nur in echten Autokratien.
Im nordrhein-westfälischen Oberhausen marschierten am vergangenen Freitag 10.000 Schüler aus 53 Schulen- von der Grundschule bis zum Berufskolleg – statt im Unterricht zu sitzen unter dem Motto „Vielfalt ist unsere Heimat“ auf. Die Inhalte dieser Großdemonstration wurde angeblich von den Schülern selbst gestaltet. Den Auftakt bildete, wie der WDR berichtete, ein selbst komponiertes Lied von Schülern der Elsa Brändström Schule, das von einem pinken Pony handelte und symbolisch für die Vielfalt stand. Euphorisch wurde von Schülersprecherin Selin Tuzcu vom Heinrich Heine-Gymnasium auf der Bühne, dass Oberhausen für viele Menschen aus anderen Ländern ein Zuhause sein solle.
In einem gemeinsamen Statement betonen alle 53 verantwortlichen Schulleiter, wie wichtig es ihren Schutzbefohlenen sei, unvoreingenommene Freundschaften schließen zu können. Der Aspekt der Vielfalt liegt den Schülern besonders am Herzen, da sie glauben, dass alle Menschen gleich sind, unabhängig von ihrem Aussehen. Sie möchten ihre Meinungen frei äußern können, ohne dafür verurteilt zu werden.
Als Form der Kundgebung wurde der Sternenmarsch gewählt und erinnert in fataler Weise an düstere Zeiten. Den der Sternenmarsch war eine Veranstaltung der Hitlerjugend, die in den letzten Jahren des Zweiten Weltkriegs stattfanden. Und auch damals – wie ganz offensichtlich heute wieder – handelte sich um eine Massenveranstaltung, bei der Jugendliche in Gruppen, sogenannten “Sternen”, zu einem zentralen Punkt marschierten. Diese Märsche sollten nicht nur die Loyalität zur nationalsozialistischen Ideologie stärken, sondern auch den Zusammenhalt und die Disziplin innerhalb der Jugendorganisation fördern.
Und auch heute freuen sich die Initiatoren wieder über die “Energie, die die Aktion hervorrief”, wie der WDR unkritisch über die Verantwortlichen schreibt, die diese politische Großinszenierungen dazu nutzen, mit schulpflichtigen Jugendlichen und Kindern zu instrumentalisieren.
(SB)