Wie absolut alles, was die Ampel anpackt, verursacht auch die ab dem sinnfälligen Datum 1. April geltende Cannabis-Legalisierung nichts als Leid und Schaden für Land und Gesellschaft: Eigentlich sollte mit dem Schritt dem Schwarzmarkt der Garaus gemacht werden, doch stattdessen geht er zu Lasten von Kranken, die Cannabis aus medizinischen Gründen, etwa gegen Migräne, ADHS oder Epilepsie benötigen (von den “explosiven” Machenschaften der Mocro-Mafia und sonstiger Bandenkriminalität infolge der Freigabe ganz abgesehen). Denn die Kiffer lassen sich ihr Gras einfach per Rezept verschreiben und holen es sich in der Apotheke. „Unser Durchschnitts-Cannabis-Patient ist eigentlich zwischen 50 und 60 Jahren alt und weiblich. Seit der Teil-Legalisierung konzentriert es sich hingegen auf junge Männer zwischen 20 und 30 Jahren“, berichtet eine Berliner Apothekeninhaberin.
Obwohl Jugendliche zwischen 18 und 21 Jahren eigentlich nur Cannabis mit einem THC-Gehalt von zehn Prozent kaufen dürfen, verschafft ihnen der Gang zur Apotheke den Zugang zu Gras mit bis zu 33 Prozent, das zudem auch noch hochwertiger und günstiger ist. Da Hanf durch die Teil-Legalisierung nicht mehr als Betäubungsmittel gilt, können die Blüten jetzt einfach über E-Rezept verschrieben werden.
Anstieg der “Interessenten” um 3.000 (!) Prozent
Dies machen sich mehrere Telemedizin-Unternehmen zunutze. Sie bieten alle möglichen Rabatte an und geben ihren Kunden bereits die Beschwerden vor, die sie ankreuzen müssen, um die gewünschte Cannabis Art und Menge zu erhalten. Der dubiose deutsche Anbieter Dr. Ansay mit Sitz in Malta, sprach sofort nach der Teil-Legalisierung von einem Anstieg der Interessenten um 3.000 Prozent. Zwar hat die Apothekerkammer Nordrhein im Juni Klage wegen Verstoß gegen das Heilmittelwerbegesetz beim Landgericht Hamburg gegen Ansay eingereicht, den ficht das aber nicht an. Er bezeichnete die Vorwürfe als haltlos.
Die meisten Apotheken halten sich nicht mit langen Überprüfungen der ihnen vorgelegten Rezepte auf. Karl Lauterbachs Bundesgesundheitsministerium lässt auch diese selbstverschuldeten Missstände einfach laufen und speist kritische Fragen mit der lapidaren Antwort ab, man werde „die Entwicklung der Verordnung von Cannabis zu medizinischen Zwecken weiterhin aufmerksam beobachten“. Das ohnehin völlig unnötige Gesetz, das den Zugang zur Einstiegsdroge Cannabis massiv erleichtert, führt nun also auch noch dazu, dass Menschen, die dringend auf medizinisches Cannabis angewiesen sind, mit ihren Leiden allein fertig werden müssen, weil eine völlig verantwortungslose Politik nichts Besseres zu tun hat, als überflüssige und schädliche Gesetze zu erlassen. (TPL)