Wenn Wetterfrosch Kachelmann die Strack-Zimmermann gibt

Jörg Kachelmann, der einstige TV-Wetterliebling, ist heute vor allem für seine aggressiven Ausfälle bekannt, bei denen er Kritiker erst beleidigt und dann perfide – im Strack-Zimmermann-Stil – mit Anzeigen und beruflicher Zerstörung bedroht. Seine Strategie, politische Gegner wie AfD-Wähler und Andersdenkende gezielt zu provozieren, zeigt, wie tief der einst ach so charmante Meteorologe gesunken ist.

Der Schweizer Meteorologe und Gründer des Wetterdienstunternehmen Meteomedia Jörg Kachelmann wurde als TV-Wettermoderator durch seine ach so lockere Wetterfroschart bekannt. 2010 dann geriet Kachelmann durch einen umstrittenen Gerichtsprozess wegen Vergewaltigungsvorwürfen in die Schlagzeilen. Freigesprochen, tingelt er seither weiterhin nicht nur als Meteorologe mit eigenem Wetterdienst durch die mediale Landschaft, sondern auch als ausgemachter AfD-Bekämpfer. So titulierte er in einem Post auf X 2021 vor der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt schon mal die AfD unter anderem als  “menschenverachtend”, “faschistoid” und “antisemitisch”. Wenn Kachelmann – nicht nur gegen die AfD, sondern gegen so gut wie jeden, der seine Meinung nicht teilen mag, verbal eindrischt –  dann scheint der 66-jährige Wetterprophet in seinem Element zu sein.

Aktuell zeigt er sich in seiner vollen Pracht. Seine mutmaßliche Strategie: Erst Menschen wüst und derb beleidigen und provozieren, in der Hoffnung, dass sein Gegenüber die Contenance verliert. Dan – auf Gegenbeleidigung bzw. harsche Antwort wartend – reagiert Kachelmann dann – ganz in Strack-Zimmermann-Manier – mit Strafandrohung und Denunziation beim Arbeitgeber.

So ruft er auf seinem X-Account politisch anders denkenden Personen wie AfD, FPÖ oder BSW-Wählern zu, sie seien “ekelhaft”. Ein Kommentator begegnet der Kachelmann-Beschimpfung mit einem “Langsam werden Sie unverschämt!”. Das wiederum sieht der eidgenössische Wettererklärer als Einladung, dem Kommentator zu unterstellen, er sei “zu dumm für diesen Dialog”. Dieser lässt sich aufgrund der Beleidung dazu hinreißen, Kachelmann ein “arrogantes Arschloch” zu nennen. Mutmaßlich hat der Provokateur Kachelmann sein Gegenüber nun dort, wo er es haben möchte: Er droht dem Mann mit einer Anzeige wegen Beleidigung und fragt – ganz im Strack-Zimmermann-Stil nach – was dessen Arbeitgeber wohl davon halten wird, wenn sein Mitarbeiter sich “strafbar” macht.

 

Kachelmann X-Post (Screenshot)

In den sozialen Medien zeigt man sich nicht nur angewidert und entsetzt von Kachelmanns Denunziantentum: “Achso, “Arschloch” ist strafbar, “dumm” aber nicht? Meine Güte, was für eine Gestalt, früher haben sich die einsamen alten Männer wenigstens nur mit ihrer Nachbarschaft angelegt und nicht für jeden sichtbar im Internet zur Wurst gemacht 🫣”, sondern findet: “Sollte es hier tatsächlich ein Verfahren gegen Herrn Rischgasser geben, sollten wir ihm helfen.” (SB)