Wie aus einem islamischen Terrorangriff wieder einmal die Tat eines psychisch gestörten Einzeltäter wurde

Der 22 jährige Ayoub M., der vergangenen Donnerstag in Rotterdam Allahu Akbar brüllend Menschen mit einem Messer angriff, einen 32-jährigen Deutschen tötete und einen Schweizer schwer verletzte, ist laut den niederländischen Behörden psychisch krank. Vor zwei Tagen hieß es noch von Seiten der Staatsanwaltschaft, es handle sich um einen terroristischen Angriff.

Von Yvonne Kussmann auf X

Jetzt kommt heraus, dass der Täter an Halluzinationen und Wahnvorstellungen soll.

Vor zwei Jahren wurde er schon einmal gewalttätig. Im Februar 2022 griff er seine Mutter mit einem Messer an und fügte ihr schwere Schnittverletzungen an Hals und Kehle sowie an den Händen zu. Zuvor wurde der 22 jährige mehrfach straffällig.

Vor Gericht wurde er wegen des Angriffs auf seine Mutter für schuldunfähig erklärt. Die Gutachter sahen zwar das Risiko, dass er erneut straffällig werden könnte, waren aber der Auffassung, dass eine sogenannte TBS-Maßnahme ausreichen würde, um auszuschließen, dass er erneut Menschen angreifen würde. Eine fatale Fehleinschätzung.

Der sogenannte TBS-Maßnahmenvollzug in den Niederlanden sieht unter anderem vor, dass Menschen, die im Zustand der Schuldunfähigkeit Straftaten begangen haben, nicht zwingend in eine forensisch-psychiatrische Klinik eingewiesen werden müssen, sondern auch ambulant betreut und überwacht werden können. Die Personen müssen sich dann in regelmäßigen Abständen bei ihren Betreuern melden z.B., oder bestimmte Medikamente einnehmen, haben Wohnsitzauflagen oder müssen in einer betreuten WG wohnen, dürfen keinen Alkohol oder Drogen konsumieren, usw.

Der Täter lebte in einer betreuten WG, ob er sich aber an die anderen Auflagen gehalten hatte, ist noch nicht bekannt.

Wie dem auch sei. Jetzt ist ein junger Mann tot. Vielleicht sollte man diesen Resozialisierungsdrang für Personen, die schwerste Straftaten begangen haben, dringend überdenken. Erst recht, wenn die Tat gerade mal zwei Jahre her ist. Hätte man den Kerl weggesperrt für den Mordversuch an seiner Mutter, wäre der 32 jährige Phillip, der vor 6 Monaten nach Rotterdam gezogen ist und eine neue Arbeitsstelle angetreten hat, noch am Leben.

Mich wundert nebenbei, dass deutsche Medien über die Tatsache, dass es sich bei dem Opfer um einen deutschen Staatsbürger handelt, kaum berichten.