War doch immer schon so: Wenn der Postbote angeradelt kommt, dann wird er von vier Sicherheitskräften abgesichert zum “Problem-Hochhaus” eskortiert. Der DHL-Bote wird von zwei Leibwächtern begleitet, um Leib und Leben nicht zu riskieren, wenn er die Pakete im „Weißer Riesen“ abliefert.
Aus Sorge um die Sicherheit seiner Beschäftigten teilt der Paketdienst DHL Ende Juli mit, ab sofort keine Sendungen mehr in dem sogenannten Duisburger Hochhaus “Weißer Riese” mehr auszuliefern. Die Zustellung sei den Beschäftigten „nicht zumutbar“, so eine DHL-Sprecherin. „Wiederholt kommt es dort zu bedrohlichen Zustellsituationen.“ Details nannte das Unternehmen indes nicht.
Ein Bericht der WAZ und des WDR zeigt, wie es im betreffenden Hochhaus zugeht. So erklärte eine Bewohnerin gegenüber dem Staatsfunker WDR: „Ich kann das verstehen. Die Menschen warten hier in Gruppen auf die Paketzusteller. Die wollen die Pakete klauen.“ In dem Hochhaus – dort gibt es 320 Wohnungen auf 20 Stockwerke – würden Menschen oft unter falschen Namen leben, heißt es weiter. Ein Anwohner erzählt, dass die vom SPD-Genossen Sören Link geführte Stadt keine Maßnahmen zur Behebung ergreifen würde. Während sich der WDR in Schweigen hüllt, wer das Hochhaus bewohnt, heißt es im Netz: “Sagen wir mal so. Jeder der das Hochhaus “Weißer Riese” in Duisburg kennt, weiß auch welches Klientel dort wohnt”.
Immerhin liefert DHL jetzt wieder zweimal pro Woche ins Hochhaus – allerdings mit eigenem Sicherheitsdienst. Der Briefträger sortiert die Post ebenfalls nur noch unter Schutz: Vier Sicherheitsleute stehen dabei um ihn herum, während er die Umschläge in die Briefkästen steckt.
Das war aber immer schon so im besten Deutschland.
(SB)