Neue Nebelkerze? Faeser plant Asyl-Schnellverfahren an Flughäfen und Häfen
Klingt auf dem ersten Blick eigentlich recht vernünftig:
Die Bundesregierung will Asylentscheidungen an deutschen Flughäfen und Häfen innerhalb von acht Wochen. Das geht aus Gesetzentwürfen des Bundesinnenministeriums hervor, über die der „Spiegel“ berichtet und nun innerhalb der Regierung abgestimmt werden sollen.
Dabei geht es um die Umsetzung der EU-Asylreform („GEAS“) in deutsches Recht. Das Kabinett soll die Pläne in diesem Herbst auf den Weg bringen. Kern der Brüsseler Pläne sind sogenannte Grenzverfahren, die an den EU-Außengrenzen laufen sollen – insbesondere für Menschen aus Ländern mit einer Schutzquote von weniger als 20 Prozent in Europa.
In Deutschland geht es dabei um Regelungen für diejenigen, die mit Flugzeug oder Schiff kommen. Die Betreiber von Flughäfen und Häfen sollen gesetzlich verpflichtet werden, Unterkünfte im Transitbereich oder anderswo auf dem Gelände bereitzustellen. Die Länder sollen die Kosten für Unterbringung und Versorgung tragen. Der Bund ist für die Verfahren zuständig.
Die Unterkünfte sollen nur bei einer positiven Asylentscheidung zur Einreise verlassen werden können. Die Rückkehr ins Herkunftsland soll aber möglich sein – „jederzeit“, wie es in den Entwürfen heißt. Bei einem negativen Entscheid schließt sich ein so genanntes „Rückkehrgrenzverfahren“ an – innerhalb von zwölf Wochen.
Innenministerin Nancy Faeser (SPD) hat die EU-Kommission gebeten, diesen Teil der Reform in Deutschland bereits umsetzen zu können. Offiziell sollen die GEAS-Regeln erst 2026 in Kraft treten. Laut „Spiegel“ hat die Kommission inzwischen Zustimmung signalisiert.
Auch im Grenzverfahren sollen Schutzanträge individuell geprüft werden, heißt es im Entwurf. Der Zugang zu Rechtsschutz bleibe ebenfalls erhalten: „Ausdrücklich vom Grenzverfahren ausgenommen sind unbegleitete Minderjährige, sofern sie keine Sicherheitsgefahr darstellen.“
Die neuen Schnellverfahren an Flughäfen und Häfen könnten Zehnttausende Menschen betreffen. Herkunftsländer, deren Bürger in der Europäischen Union eine Schutzquote von weniger als 20 Prozent haben, sind unter anderem die Türkei, Pakistan, der Libanon sowie zahlreiche afrikanische Staaten. In Deutschland lag die Schutzquote von Türken zuletzt unter zehn Prozent.
Und das sind die Haken an der Sache: Erst. 2026 soll das losgehen, bis dahin werden also noch mehrere 100.000 Reinländer oder Einbürger nach Deutschland kommen. Der Rechtsschutz bleibt bestehen (die der deutsche Steuerzahler natürlich finanziert), die Verfahren werden sich also in die Länge ziehen und dann natürlich zu Gunsten der Asylbewerber ausgehen. Außerdem wird kein Land die „Flüchtlinge“ zurücknehmen – bleiben sie also bis ans Ende ihrer Tage auf den Flughäfen und Häfen hängen? Unbegleitete Minderjährige sind davon eh ausgenommen, es werden also demnächst vermehrt 14-Jährige ohne Pass aber mit Bart anreisen und bezahlen dürfen das dann die sowieso schon klammen Bundesländer.
So sehen eben Nebelkerzen aus. (Mit Material von dts)