Schraubendreher Würth: Alles locker?
Würth bekam nun die Quittung für seine Anti-AfD-Ansage. Reinhold Würth, bekannt als „Schraubenkönig“, wollte ein Zeichen setzen. In einem Rundbrief an 25.000 Mitarbeiter riet er von der Wahl der AfD ab und warnte seine Mitarbeiter und Kunden vor der Partei. Seine moralische Haltung hat jedoch nicht den erhofften Zuspruch gefunden. Stattdessen meldet Würth nun einen Umsatzverlust in Millionenhöhe – und spricht selbst von einer Summe, die bis zu einer Milliarde Euro gehen könnte. Die Handwerker, seine Hauptzielgruppe, verstanden seine Einmischung in die Politik als Angriff.
Gastbeitrag von Meinrad Müller
Würth zahlt Millionenpreis und viele konservative Kunden der AfD-Kernwählerschaft wendeten sich ab. Schließlich sehen sie die AfD als Partei, die für ihre Interessen einsteht, gerade im Hinblick auf niedrige Energiekosten und den Erhalt ihrer Unternehmen. Würths Appell wurde als Angriff auf die Freiheit der Wahl und als moralische Überheblichkeit wahrgenommen.
Ist die Flucht ins Ausland Feigheit vor der eigenen Courage? Nun zieht sich der Konzern teils zurück: Ein Werk in Schopfheim wird geschlossen. Die Gründe: hohe Lohnkosten, steigende Energiepreise und zunehmende Bürokratie. Eine Entscheidung, die aufzeigt, dass Würth die Konsequenzen seines politischen Statements nicht unterschätzt.
Geht’s an den Geldbeutel, dann ist schnell Schluss mit regierungsnahem Geschwätz. Während Würth als „Moralapostel“ auftritt, zeigt die Produktionsverlagerung ins Ausland seine doppelte Moral. Hier von „Verantwortung“ zu sprechen, während 300 Arbeitsplätze gestrichen werden, klingt wie Hohn. Am Ende wirkt er wie ein Unternehmer, der „Vaterlandsloyalität“ predigt, aber vor harten Bedingungen kapituliert.
Dass ein Unternehmer Millionenverluste riskiert, um eine politische Meinung zu vertreten, zeugt von einem großen Egotrip. Die Frage bleibt: Hat Würth das Recht, seine Mitarbeiter und Kunden politisch zu erziehen, oder hat er sich damit selbst ins Abseits gestellt?
Dr. Götz Frömming, parlamentarischer Geschäftsführer der AfD-Bundestagsfraktion, äußerte sich zum Fall Würth: „Würth ist nun selbst Opfer der Politik der Parteien geworden, denen er mit seinem Angriff gegen AfD helfen wollte. Mit der AfD gäbe es bessere Rahmenbedingungen für produzierende Unternehmen in Deutschland. Es tut mir leid um die Mitarbeiter, die ihren Arbeitsplatz verlieren.“
Würth schließt deutsches Werk
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