Green Paradise: Bären, Wölfe und Macheten

Am Tag als nicht Conny Kramer sondern die Arbeiterklasse starb, da wurde die Welt schon wieder kein besserer Ort. Francis Fukujamas Halluzinationen über ein Ende der großen Systemkonkurrenzen, die ja bekanntlich auch schon mal kriegerisch bzw. bürgerkriegerisch ausgetragen wurden, erwiesen sich als grundfalsch. Zwar scheiterte das marxistisch-leninistische Musterimperium der Sowjetunion fulminant. Aber die Seuche blieb. Das Mantra der Linken in Frageform: “Wen können wir retten…?!” Die Arbeiterklasse war nämlich anno 1989 ff. samt “Klassenstandpunkt” irgendwie im Orkus der Geschichte entschwunden. “What’s left?” fragen Podiumstheoretiker und Buchtitel.

Von Hans S. Mundi

Doch da hatte sich längst im esoterischen Gestrüpp das nächste Movement im Unterholz für die nächste linkische “Weltrevolution” formiert. Kurzfassung: Nun wurden nicht mehr Arbeiter durch Bonzen “befreit”, jetzt ging es gleich eine Etage höher. Der Trick politischer Themensetzung durch philosozialistische Agitation funktionierte gleich wieder. Denn so sinnvoll es ja durchaus war, für die Rechte und faire Bezahlung von Arbeitnehmern zu kämpfen, so ward auch hier wieder ein sinnvolles Engagement auserwählt – um es wie gewohnt zu missbrauchen, zu enteignen, zu entrechten und am Ende zu versklaven. Der Totalstaat angeblicher Gutmenschen ist immer übelste Hölle und zielt im Kern – ob in China, der SU, Cuba, Nordkorea oder DDR – auf Bevormundung, Gleichschaltung, Entmündigung, aufs Schaffen einer Kollektivhorde, die im Gleichschritt seelenlos marschiert, ab.

Greenpeace und Club of Rome traten in Erscheinung, die Rockefellers sattelten das nächste Pferd: Umweltschutz. Dagegen konnte niemand etwas haben. Gerettete Robbenbabies und nicht mehr stinkende Schornsteine von Industrieanlagen bildeten das thematische Tor, daneben wurde die Wunderwelt des Geschlechtlichen als neues progressives Subjekt entdeckt. Aus Bürgerinitiativen wurden NGOs, finanziert von Milliardären, die sich nun “Philantropen” nannten; gerettet werden sollte nun gleich der ganze Planet und befreit wurde die Luft (!) von einem harmlosen Stoff, der ansonsten die Pflanzen wachsen lässt. Pädophile jubelten, der Analverkehr wurde wichtiges Element des “politisch Korrekten”, der Menschheit wurde circa 72 Geschlechter angedichtet – und schon hatte eine neue sozialistische Adelsklasse jede Menge “zum Befreien” und funktionierte eilig den “Klassenstandpunkt” in “Haltung” um.

An dieser Stelle hat der Leser vermutlich als Höhepunkt eine fulminante Abrechnung mit den Grünen erwartet. Aber dieser linksextreme Komposthaufen kann allein weiter vor sich her stinken. Wir werden uns dem Ausfluss des Skurillen unter der neuen (Meinungs-)Herrschaft zu. Denn alle Facetten des Ökosozialismus sind absurd, beleidigen den gesunden Menschenverstand und wirken toxisch. Die deutsche Industrie liegt am Boden, denn mit Angela Merkel begann unter CDU-Tarnkappe die nächste kommunistisch inspirierte “Öko-Kulturrevolution”, welche nun den Niedergang des Landes besiegelt hat. Atom-Industrie ist tot, die Chemie- und Autobranche liegen im Sterben, Firmen schließen oder wandern tausendfach ins Ausland, Massenarbeitslosigkeit kommt.

Gerettet wurde also wieder nicht die Arbeiterklasse und das Klima interessiert sich sowieso nicht für deutsches Auspuffgas. Der aus der Esoterik kam, der neue Ökosozialismus. Flankiert wird alles von Vereinen, die sich vor allem auch vehement für die Ansiedlung wilder, gefährlicher Tiere einsetzen. Gepaart mit dem Besiedlungsfetisch ins Deutschland ohne Grenzen, entsteht nun so eine Art Reality Film mit afrikanischen Machetenschwingern in Fussgängerzonen, syrischen und afghanischen Messerstechern und Vergewaltigern an Bahnhöfen und dunklen Ecken der Städte, während Baden-Württemberg das größte Wolfsrudel des Landes meldet. In Norddeutschland sind Wölfe schon eine erschreckende Plage und erste Exemplare erreichen Randbereiche Hamburgs. Der Film der jetzt hierzulande ist irgendwie zwischen “Jurassic Parc”, “Mad Max” und Filmen von George A. Romeros “Zombie”-Saga angesiedelt, denn auch das Drogenmilieu deutscher Städte ist mindestens “spooky” und bestimmt keine heile Welt. Will. sagen: Die Retter der Umwelt, die Klima-, Bären-, Wölfe- und Asylschützer tragen stützend zur apokalyptischen Rumpelampel-Politik dazu bei, dass alles, was zivilistorisch-fortschrittlich nur falsch laufen kann, auch garantiert maximal falsch läuft. In Bayern gibt es nicht nur wieder Braunbären mit langen Krallen, nein, auch Problembären gibt es – letztere haben null Angst vorm Menschen und würden auch in Einkaufszentren nach Essbarem suchen, wenn man sie lässt. Umweltschutz ist der neue Klassenkampf, hier noch die neuesten Parolen der Weltretter und Klimaschützer: Rettet die Bären, Kampf den Jägern! Wölfe ja, Nazis nein! Nur ein toter Porsche ist ein guter Porsche! Ein Herz für Macheten, nieder mit dem Kolonialismus! Mehr Wölfe, weniger Kapitalismus! Keine Diskriminierung von Messerstechern! Mehr Drogen für alle und bedingungsloses Grundgehalt! Willkommenskultur auch für Problembären! Das ist Problem ist der Mensch, der Mensch muss weg! Alles muss wieder Urwald werden!