Lebensgefährlich (Foto: Eugene Vishnya/Shutterstock)

Kaktusvervot im Büro – das kann doch nicht alles gewesen sein!

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Während der Linksstaat sich für die Sicherheit der Bürger im Öffentlichen Raum nicht sonderlich verantwortlich fühlt, oder völlig überfordert ist, funktioniert’s wenigstens im Kleinen noch ganz gut:

Von Bartolomäus Bootsmann

Die Tagesschau vermeldete vor einigen Tagen, dass die Stadt Plettenberg im Sauerland ernsthaft ein striktes Kaktus-Verbot in allen städtischen Gebäuden erlassen hat. Also mussten sämtliche Kakteen aus dem Rathaus, den Kitas und den Schulen entfernt werden – wahrscheinlich von der Feuerwehr oder den Kammerjägern, die tragen ja Schutzanzüge.

Das Drama, das zu dieser „Notfall-Operation“ führte: Ein Mitarbeiter hat sich in einer Schule angeblich so schwer an einem Kaktus verletzt, dass er ärztlich behandelt werden musste, sagte ein Sprecher der Stadt Plettenberg. Der Mann hat sogar eine Unfallanzeige eingereicht.

Wir konnte das nur passieren, was hat der Mitarbeiter mit dem armen Kaktus angestellt, wozu hat er ihn gebraucht? . Litt der arme Mann vielleicht unter Hämorriden, oder wollte er sich trocken rasieren? Keine Ahnung, ist auch nicht so wichtig, wir hoffen, dem Gestachelten geht es inzwischen wieder besser.

Allerdings fehlt es dieser Maßnahme an Konsequenz. Denn nicht nur Kakteen können für den Büroalltag gefährlich werden.

Schon auf dem Weg zur Arbeit lauern überall Gefahren. Man kann gemessert, erschlagen oder vergewaltigt werden, nur dass man logischerweise eben nicht wie bei diesem Kaktus die Gefahrenquelle entfernen, oder gar verbieten und auf dem Biomüll entsorgen kann.

Und ob Gewaltverbotszonen hier Abhilfe schaffen können, muss bezweifelt werden, so stark ist unsere Bundeswehr nun eben doch nicht.

Aber wozu sollte man sich überhaupt in die Gefahrenzone Arbeitsplatz begeben? Hier lauert ja ebenfalls der Tod. Immer wieder hört man schließlich von schrecklichen Arbeitsunfällen. Allerdings: Auch zu Hause ist man sich seines Lebens nicht mehr sicher. Da verliert man seine Finger in der elektrischen Brotschneidemaschine, wird man zur Lampe, weil man seine Zunge nicht mehr rechtzeitig aus der Steckdose rausziehen kann. Und selbst das Schlafzimmer kann leicht zu einem gefährlichen Ort werden. Man hört ja immer wieder, dass Frauen beim Sex „Rücken“ kriegen, oder über aufgescheuerte Knie klagen müssen.

Auch Essen und Trinken benötigen dringend eine Gefährderansprache. Man kann sich verschlucken, an irgendwas ersticken, eine Fischgräte bleibt im Hals stecken und der Bienenstich war tatsächlich ein Bienenstich. Kochendes Nudelwasser zerstört die Kopfhaut und zu viele faule Eier leiten einen Krieg gegen den Magen-Darm-Trakt ein. Und der darauffolgende Stuhlgang ist ebenfalls ein brandgefährliches Unterfangen. Wie oft muss man von Leuten hören, die in der Kanalisation verschwunden und niemals mehr aufgetaucht sind.

Grausam kann auch ein Besuch im Bad enden, wenn man, nur mit einem Handtuch bekleidet, ständig auf den Fließen ausrutscht und sich jedes Mal das Genick bricht.

Das Atmen alleine ist gesundheitsgefährdend, die Coronakrise hat es uns gezeigt. Man sollte also vorsichtshalber auch dieses verbieten.

Dann hat die liebe Seele ihre Ruh und die Grünen alles erreicht, was sie wollten.

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