Cuba: Blackout seit Tagen, folgt die Revolution?

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Die Insel steht still. Seit dem 18. Oktober herrscht auf Kuba Dunkelheit. Kein Strom, kein Internet, keine Hoffnung. Ein Blackout, wie ihn die Kubaner noch nie erlebt haben. Menschen stecken in Aufzügen fest, schreien um Hilfe. Lebenserhaltende Geräte in Krankenhäusern sind ausgefallen. Wer stirbt als Nächstes, weil die Regierung jahrelang geschlafen hat?

Gastbeitrag von Meinrad Müller

In den Kühlschränken verdirbt das Essen. Kein Strom, keine Wasserversorgung, denn elektrische Pumpen stehen still. Die Menschen sind verzweifelt, schlagen mit Topfdeckeln auf den Balkonen, um ihren Protest hörbar zu machen. Trotz allgegenwärtiger Polizei und der kubanischen Stasi wagen sich die Menschen auf die Straßen. Sie wissen: Jetzt oder nie! Es könnten historische Stunden sein, wie beim Mauerfall 1989 in Berlin.

Marode Infrastruktur, Regierung schläft

Die Stromversorgung auf Kuba war seit Langem ein Pulverfass. Das altersschwache Wärmekraftwerk Antonio Guiteras war der Auslöser des landesweiten Blackouts. Doch dieser Stromausfall kam nicht aus dem Nichts. Kubas Energieinfrastruktur ist veraltet, die Kraftwerke wurden kaum gewartet, und es mangelt an Brennstoffen. Dieser Brennstoffmangel, gepaart mit einer ständig bröckelnden Versorgung, stürzt die Menschen nun in tiefste Verzweiflung. Versuche, das Stromnetz wieder hochzufahren, scheiterten mehrfach.

Die Regierung reagiert mit Ausreden. Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel schiebt die Schuld auf das jahrzehntelange Handelsembargo der USA. Doch selbst Verbündete wie Venezuela und Russland haben ihre Brennstofflieferungen an Kuba stark reduziert. In Wahrheit ist das System am Ende – und das Volk weiß es.

Die Menschen gehen trotz Repression auf die Straße

Doch diesmal bleiben die Menschen nicht ruhig. Auf Twitter und in sozialen Netzwerken häufen sich Berichte über Kubaner, die den Mut aufbringen, trotz der allgegenwärtigen Polizei zu protestieren. Sie schlagen mit Töpfen, sie fordern ein Ende der Diktatur. Die Rufe nach Freiheit werden lauter. „La rebelión está empezando en Cuba“ – Die Rebellion beginnt in Cuba. Sie trotzen der Repression und wagen sich auf die Straßen. Es könnten historische Stunden für Kuba sein.

Das Versagen der Regierung hat verheerende Folgen

Die Auswirkungen des Blackouts sind verheerend. Essenzielle Einrichtungen wie Krankenhäuser und Lebensmittelbetriebe werden notdürftig mit Generatoren versorgt. Doch der Rest der Insel steht still. Läden sind geschlossen, Menschen stehen in langen Schlangen vor den staatlichen Lebensmittelstellen. Verderbliche Lebensmittel müssen schnell verteilt werden, da kaum Generatoren zur Verfügung stehen. Es ist ein verzweifelter Kampf, die wenigen tiefgekühlten Vorräte zu retten.

Ohne Strom für Ventilatoren zur Kühlung verbringen die Menschen ihre Zeit im Freien, viele kochen auf der Straße über offenem Feuer. In Havanna haben die Menschen Glück, da kühlere Temperaturen durch eine Kaltfront zumindest den Verfall der Lebensmittel etwas verzögern.

Scheinheiligkeit: Luxus für Touristen, Elend für Kubaner

Während die Kubaner in völliger Dunkelheit und Angst leben, genießen europäische Touristen ihren Urlaub in luxuriösen Ferienanlagen. Sie sonnen sich an den Stränden, trinken Cocktails, während wenige Kilometer entfernt Menschen um das Überleben kämpfen. Diese Parallelwelt ist kaum zu ertragen – während die Kubaner ums Überleben ringen, genießen Touristen ihre Flucht aus der Realität.

Historische Chance für eine Revolution

Die Parallelen zu 1989 in Berlin sind unübersehbar. Die Kubaner wissen, dass sie jetzt handeln müssen. Sie haben zu lange gelitten, zu lange unter der Knute eines Regimes das die Menschen in Elend und Armut gehalten hat. Die Kubaner erheben sich, trotz der Gefahr, trotz der drohenden Repression.

Jetzt ist die Zeit gekommen, sich zu erheben. Die Welt muss hinschauen. Die Kubaner kämpfen für ihre Freiheit, und sie brauchen Unterstützung. Die verheerenden Folgen des Blackouts und die brutale Repression können nicht länger ignoriert werden. Es sind historische Stunden für Kuba – und die Welt darf nicht wegsehen.

Schweigen der deutschen Medien: Wo bleiben die Sondersendungen?

Während Kuba im Dunkeln versinkt und 11 Millionen Menschen in tiefes Elend gestürzt werden, herrscht hierzulande Stille. Die deutschen Medien schweigen zu dieser Katastrophe. Keine Schlagzeilen, keine Sondersendungen. Die dramatische Situation auf der Insel wird kaum thematisiert, obwohl die Menschen dort ums Überleben kämpfen. Angesichts der repressiven Regierung, der drohenden humanitären Katastrophe und der aufkeimenden Proteste ist das Schweigen der deutschen Presse umso erschreckender. Hilfe wäre jetzt lebensnotwendig – doch die Aufmerksamkeit bleibt aus.

Vielleicht will man keine Aufmerksamkeit auf das Thema Blackout lenken? In Berlin-Köpenick haben wir das eineinhalb Tage lang erlebt.

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