Deutschlands Presse regt sich wieder mal auf. Gewiss, dieser englische Begriff ist schwer zu übersetzen. Gate bedeutet Tor und Community Gemeinde. Man stelle sich daher ein kleines Städtchen vor, umgeben von einer sicheren Stadtmauer mit einem Tor. Heutige „Gated Communities“ bieten genau diesen Schutz wie unsere Städte vor 500 Jahren.
Gastbeitrag von Meinrad Müller
Schon 1975 erlebte der Autor in Kalifornien besuchsweise eine „Gated Community“. 120 Reihenhäuser waren in drei Reihen um ein kleines Schwimmbad mit Spielplatz angeordnet. Die einzige Zufahrt mit Schranke zu dieser kleinen Gemeinde in der Stadt Los Gatos wurde von einem Sicherheitsdienst rund um die Uhr bewacht. Kinder konnten unbesorgt spielen und baden, und die Haustüren blieben oft unverschlossen. Man kannte sich und man vertraute einander.
Wer jedoch heute vor die Tür geht, besonders in „vielfältigen“ und „bunten“ Städten, der ist gefährdet. In einer „Gated Community“ passiert das nicht. Kein Fremder kann sich unbemerkt einschleichen. Der Zutritt und die Zufahrt sind streng kontrolliert. Das Prinzip ist jedoch nicht neu. Exklusive Wohnanlagen bieten eine 24-Stunden-Rezeption, ähnlich wie Hotels. Niemand kann unbemerkt bis zur Wohnungstür vordringen.
Kritiker dieser Siedlungsform wollen nicht akzeptieren, dass die Bürger mehr Schutz benötigen. Sie kritisieren diese Wohnanlagen, tragen aber Schuld, weil sie diese Unsicherheit selbst mit herbeigewählt haben. Die Angst wächst, und die Menschen reagieren darauf.
„Gated Communities“ sind also moderne Mini-Städte nach historischem Vorbild. Sie bieten die Sicherheit, die der Staat nicht mehr liefern kann oder liefern will. Kritiker verkennen die Realität. Dieses Sicherheitswohnen ist keine Luxusfrage, sondern eine Notwendigkeit.