Schön weiter die Bürger gegeneinander aufhetzen: Stadt Frankfurt bewirbt stolz sein Falschparker-Denunzierungsportal

In Deutschland wird zwar unablässig betont, wie viel man doch angeblich aus der Zeit der beiden deutschen Diktaturen gelernt habe, dass Denunziation die Grundlage jeder Diktatur ist, gehört jedoch nicht zu diesen Lehren. Überall schießen staatlich geförderte Meldeportale aus dem Boden, wo man Verstöße gegen linke Sprachdiktate melden kann. Aber auch das Anzeigen von Falschparkern, seit eh und je eine Lieblingsbeschäftigung „wachsamer“ Deutscher, wird inzwischen staatlich unterstützt.

Den notorisch klammen Kommunen geht die Spaltung der Öffentlichkeit anscheinend noch nicht weit genug: Die Stadt Frankfurt am Main hat im Februar ein eigenes Online-Portal dafür freigeschaltet, um „die Privatanzeigenerstattung zu optimieren und zu beschleunigen“. Dadurch werde die „Anzeigenverarbeitung unabhängiger von den sehr stark schwankenden Eingangsmengen“, hieß es dazu. Diese Sorge ist man offenbar los: Bislang gab es über 30.000 (!) Anzeigen.

Jeder ist jetzt sein eigener „Anzeigenhauptmeister“

Letzten Monat wurde das Portal sogar erweitert. Seither können auch Menschen, die in zweiter Reihe, an Kreuzungen und Einmündungen sowie an Haltestellen parken, angeschwärzt werden. Unter der Rubrik „Sonstiges“ können auch noch Verstöße im ruhenden Verkehr gemeldet werden, die nicht explizit im Portal abgebildet sind. Auch Mehrfachanzeigen sind möglich, damit die Stammdaten nicht bei jeder Anzeige neu erfasst werden müssen.

Die 1,75 Millionen Euro, die die Stadt in den letzten beiden Jahren durch die Bestrafung von Falschparkern eigestrichen hat, dürften also massiv übertroffen werden. Dieses „Erfolgsmodell“ zeigt, wie weit es mit diesem Land gekommen ist: der Staat ermuntert seine Bürger zur massenhaften Denunziation ihrer Mitmenschen, um damit seine Kassen aufzufüllen, die die wahnwitzige Steuergeldverschwendung leert, obwohl er so viel Geld einnimmt, wie nie zuvor. (TPL)