Fröhlich krepiert die deutsche Autoindustrie: Auch Brüsseler Audi-Werk vor dem Aus
VW hat nicht nur einen beispiellosen Kahlschlag für Deutschland angekündigt, sondern will Ende Februar 2025 offenbar auch die Produktion von Elektro-SUVs in Brüssel durch seine Tochter Audi einstellen. Entlassungen seien bis Ende dieses Jahres nicht vorgesehen. In zwei Wochen sollen die in Belgien gesetzlich vorgeschriebenen Gespräche mit Betriebsräten und Gewerkschaften abgeschlossen werden, die seit Monaten andauern.
Das Brüsseler Werk mit 3000 Mitarbeitern fertigt nur das Modell Elektro-SUV Q8 e-tron, dessen Verkaufszahlen immer weiter zurückgehen, weshalb man die Fertigung komplett einstellen will. Da kaum Zulieferer in der Nähe sind, die Logistikkosten außerordentlich hoch sind und die Lage der Fabrik zwischen einem Wohngebiet, Bahngleisen und der Autobahn Erweiterungen massiv erschwert, will VW dort auch kein neues Modell produzieren – schon gar nicht in der aktuellen schweren Krise.
Keine neuen Projekte
Der Nachfolger des „Q8-etron“ soll voraussichtlich in Mexiko gebaut werden. Zuvor hatte Audi mit mehr als 20 potenziellen Investoren aus der Autobranche gesprochen, ohne dass dabei ein tragfähiges Konzept für den Standort und die Beschäftigten entwickelt werden konnte. Derzeit laufen noch Verhandlungen mit einem möglichen Investor, bei dem es sich Unternehmenskreisen zufolge um einen Nutzfahrzeughersteller handeln soll.
Parallel laufe auch die Arbeitsgruppe zur Alternativverwendung des Werks weiter, erklärte der Konzern, ohne dass bisher ein Ergebnis vorliegt. Franky De Schrijver vom Belgischen Allgemeinen Gewerkschaftsbund hatte bereits Anfang September erklärt: „Zu viele Fragen nach der Zukunft der Audi-Beschäftigten und unserer Subunternehmer bleiben offen. Es gibt keine neuen Projekte und damit auch keine Perspektive mehr für Audi in Brüssel.“ Das Sterben in der deutschen und europäischen Automobilbranche, die das Rückgrat ganzer Volkswirtschaften bildet, geht also weiter. Politische Einflussnahmen im Namen des Klimawahns und opportunistische Manager haben eine Abwärtsspirale ausgelöst, die unaufhaltsam zu sein scheint. (TPL)