Die Kartellparteien wären glücklich, wenn sie einen wie Matthias Moosdorf in ihren Bundestagsfraktionen vorzeigen könnten. Der 2021 im sächsischen Wahlkreis Zwickau direkt in den Bundestag gewählte Moosdorf ist ein international renommierter Cellist und sehr erfolgreicher früherer Berufsmusiker. Nach dem Wechsel von Petr Bystron ins EU-Parlament im Juni wurde Moosdorf zum neuen außenpolitischen Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion ernannt. Seit September 2024 ist der Sachse Honorarprofessor an der angesehenen Moskauer Gnessin-Musikakademie.
Von Wolfgang Hübner
Das ist nicht nur russophoben deutschen Medien und grünen Denunzianten ein Dorn im Auge, sondern leider auch einigen Kreisen in der Berliner Fraktion. Sie stört nicht nur die Tätigkeit des Musikers in Moskau, sondern auch dessen oft freimütig bekanntes Engagement für die Freundschaft mit dem russischen Volk und Kultur. Nachdem Moosdorf dafür eine Fraktionsstrafe von 1000 Euro aufgebrummt und ihm mehrere Auslandsreisen gestrichen wurden, soll er jetzt auch noch den Ausschussvorsitz verlieren.
Offenbar gezielt wurden aus der Fraktion heraus der bekanntlich sehr AfD-verbundenen ARD-„Tagesschau“ negative Informationen zugespielt, die Moosdorf als „Lügner“ und Abweichler dastehen lassen. Das ist die selbstbeschädigende Vorgehensweise in einer Partei, der es an Feinden ja nun wahrlich nicht mangelt. Und es nährt den Verdacht, dass nach den unrühmlichen Konflikten mit Petr Bystron, Maximilian Krah sowie den fragwürdigen Vorgängen bei der Aufstellung der Bundestagskandidaten in Baden-Württemberg samt der Kaltstellung der hochverdienten Christina Baum an einer Schwächung der patriotischen Kräfte in der Partei gearbeitet wird.
Was auch immer die Motive dafür sein dürften, der AfD nutzen werden sie nicht. Denn mit der Wagenknecht-Partei BSW ist inzwischen eine nicht zu unterschätzende Konkurrenz gerade in den wichtigen Politikfeldern Frieden und Beziehungen zu Russland entstanden. Da Wagenknecht sich in Thüringen gegen das Ramelow-U-Boot Katja Wolf doch noch durchzusetzen scheint und damit ihre Glaubwürdigkeit retten könnte, dürfte die neuerliche Attacke der unverbesserlichen Transatlantiker und Russlandfeinde in der AfD nicht wenige Wähler an ihrer Entscheidung bei der kommenden Bundestagswahl zweifeln lassen. Ist das der Partei- und Fraktionsspitze der AfD wirklich egal?