Zwischenstand: 84 Millionen Einwohner aber nur 480.000 Bunkerplätze. Das heißt, für 175 Deutsche gibt es genau 1 Platz im Keller. 174 bleiben draußen. Und wie kommen die Erwählten rein? Durch höfliches Anstellen? Nein, meine Damen und Herren, die Türsteher werden aggressiver sein als vor der angesagtesten Disco. Kein Ausweis, kein Vitamin B, kein richtiges Parteibuch, keine Impfung?
Gastbeitrag von Meinrad Müller
Driage an der Bunkertür
Es wird eine „Hinweisgeber-App“ geben. Diese gibt Hinweise, welche
Zutrittsberechtigungserfordernisse verlangt werden. Der Berechtigungs-Code wird per SMS versandt. Wer will schon im Ernstfall an der Bunkertür um einen begehrten Platz sich prügeln? Da wird vorab aussortiert. Das nennen die Experten „Driage“ wie bei den Beatmungsmaschinen bei Corona. Diese stellten sich auch im Nachhinein als tötliche Falle dar. Selektion klingt ja so unschön, nicht wahr? Aber seien wir ehrlich: Es wird nicht der Stärkste oder Klügste überleben. Es wird derjenige sein, der das richtige Parteibuch hat oder die richtige Position in der Verwaltung. Wir kennen dieses Spiel doch schon aus Corona: Erst die Wichtigen, dann die Nützlichen. Und alle anderen? Viel Glück vor der verschlossenen Tür. Mit Maske, wie gewohnt.
Bunkerplätze: Ein Luxusproblem
Während Länder wie die Schweiz oder Finnland längst Bunker für fast ihre gesamte Bevölkerung bereithalten, hat Deutschland offenbar entschieden, dass Schutzräume ein Relikt der Vergangenheit sind. Lieber alte Bunker zu Nachtklubs umbauen oder verfallen lassen – so spart man ja Geld. Jetzt, wo die Weltlage eskaliert, fällt uns dieses Versäumnis auf die Füße. Und plötzlich hört man die Regierung eifrig von „Schutzraumkonzepten“ und „digitalen Verzeichnissen“ schwafeln. Eine App soll uns zeigen, wo der nächste Bunker ist. Großartig. Damit können wir dann in der Schlange unsere Wartezeit tracken, während drinnen schon die Luft knapp wird.
Sicherer Tod statt Schutz
Doch selbst, wer es rein schafft, sollte sich keine Illusionen machen. Die meisten Schutzräume in Deutschland sind völlig veraltet. Wasser im Keller, Dieselgeneratoren, die atomverseuchte kontaminierte Luft ansaugen, und Vorräte, die nach wenigen Tagen ausgehen – das ist die Realität. Ein Bunker mag vielleicht vor Bombensplittern schützen, aber bei modernen Präzisionswaffen oder atomaren Bedrohungen ist er nicht mehr als ein Beton-Sarg.
Deutschland, ein Land ohne Plan
Das ist ein Ergebnis von Jahrzehnten politischer Fahrlässigkeit. Während andere Länder vorgesorgt haben, hat Deutschland geschlafen – und jetzt bleibt uns nichts als Chaos und leere Versprechungen. Und wenn der Tag kommt, an dem die Sirenen heulen, wissen wir eines sicher: Für 174 von uns wird es heißen: „Du darfst hier nicht rein.“
Helmut Schmidt, ehemaliger Bundeskanzler
„Lieber 100 Stunden umsonst verhandeln, als eine Minute schießen.“ Man sollte sich jetzt an seine Empfehlung erinnern.