Der diese Woche bekanntgewordene scheinbare Bettelbrief, den Habecks Wirtschaftsministerium dem Bundestags-Untersuchungsausschuss zum Atom-Ausstieg zur Verfügung stellen musste, offenbart eine weitere politische und menschliche Bankrotterklärung des Ministers. Habeck schrieb am 8. August 2022 die französische Energieministerin Agnès Pannier-Runacher: „Du sagtest, dass das Ziel der französischen Regierung ist, zum 1. November 2022 40 Gigawatt AKW-Leistung und zum 1. Januar 2023 50 Gigawatt am Netz zu haben. Kannst Du mir bestätigen, dass ich das richtig erinnert habe?“ Im August 2022 fand ein Stresstest statt, der herausfinden sollte, ob Deutschland ohne Kernkraft zurechtkommt. Am 1. Januar 2023 sollten die drei letzten Atommeiler abgeschaltet werden. Nach der ursprünglichen Lesart deutet der Brief somit darauf hin, dass Habeck schon damals wusste, dass Deutschland unbedingt auf französischen Atomausstieg angewiesen sein würde.
Als er den Brief schrieb, wurden 25 der 56 französischen Atomkraftwerke Wartungsarbeiten unterzogen. Pannier-Runacher war also wenig davon angetan, Deutschland aushelfen zu müssen, nur weil Habeck den völlig irren Atomausstieg um jeden Preis durchziehen wollte, um eine uralte grüne Obsession zu befriedigen. „Die Grünen haben sich nie daran gestört, französischen Atomstrom zu verbrauchen“, kritisierte sie 2022 gegenüber der „Welt“. 2023 forderte sie im „Handelsblatt“: „Jedes Land muss seiner Verantwortung nachkommen, die eigene Versorgung sicherzustellen und einen Beitrag zur Stabilität des europäischen Netzes zu leisten“ und warnte, Deutschland riskiere, „mehr und mehr von der Atomenergie seiner Nachbarn abhängig zu werden“.
In Wahrheit Nettoimporteur, kein Exporteur
Eine einzige Peinlichkeit und Unverschämtheit
Dass Habecks Büroleiter verschämt darum bat, „den Brief vertraulich zu behandeln und nicht weiterzuleiten“, lag also offenbar nicht daran, dass hier die Bettelei des grünen Ministers vertuscht werden sollte – sondern, noch schlimmer, dass damit dessen mutwillige Zerstörung hocheffizienter, sicherer und sauberer deutscher AKWs propagandistisch besser kommuniziert werden konnte. Damit bestätigen sich die Recherchen des Magazins „Cicero“, wonach Habeck und seine Entourage um den später geschassten Staatsekretär Patrick Graichen die deutsche Öffentlichkeit bewusst belogen und in die sündhaft teure Abhängigkeit von ausländischem Strom führten, indem sie die eigenen Ressourcen, ohne jede Not und nur bedingt durch den Wahnsinn der Grünen, einfach abschalteten. Allein dafür müsste Habeck umgehend seines Amtes enthoben und von jeder weiteren politischen Betätigung ausgeschlossen werden. Doch stattdessen hat er in seiner grenzenlosen Dreistigkeit und seinem Narzissmus auch noch den Nerv, sich als Kanzlerkandidat aufstellen zu lassen. (TPL)