Uni Leipzig (Bild Uni: MaryG90 : siehe Link;CC BY-SA 3.0; Bild Meier (sachsen.de/ © Pawel Sosnowski

Uni Leipzig lädt israelischen Historiker aus

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Die Leitung der Universität Leipzig – eine der ältesten Universitäten in diesem Land und vom Geld der Steuerzahler finanziert – zeigt, wohin uns Appeasement geführt haben: Eine für die kommende Woche geplante Veranstaltung des israelischen Historikers Benny Morris wurde abgesagt.

Die ebenso feige wie gefährliche Begründung: Seine Äußerungen, die als verletzend und rassistisch wahrgenommen wurden, stießen auf Empörung, was zu beängstigenden Protesten einiger studentischer Gruppen führte. Diese forderten die Theologische Fakultät auf, die Vorlesung im Rahmen der Ringvorlesung „Traditionen und Gegenwart des Antisemitismus“ abzusagen. Sicherheitsbedenken und die entstandene Situation „zwangen“ die Universität schließlich zu dieser Entscheidung.

Nur noch irre: Der Zweck des Vortrags war, die Thesen von Morris zu hinterfragen und nicht, diese zu bestätigen. Anstatt den Austausch verschiedener Positionen an einer Universität zu verteidigen, hatte die feien Uni-Leitung nichts wichtigeres zu tun, als sich von Morris‘ Äußerungen zu distanzieren.

Morris reagierte darauf mit scharfer Kritik in der israelischen Zeitung „Haaretz“ und bezeichnete die Absage als „schändlich“. Der Grund, so Morris, sei die Angst vor der Gewalt der Studenten. Für ihn war es ein Akt von „Feigheit und Appeasement par excellence“.

Aber nicht nur im linken Leipzig, sondern auch in Berlin beugt man sich dem widerlichen Antisemitismus und seinen ebenso widerlichen Vertretern. Eine Podiumsdiskussion mit einer israelischen Verfassungsrichterin wurde im Februar durch Aktivisten gestört, sodass sie abgebrochen werden musste. Anstatt die Vorlesung durchzusetzen, gab die Universitätsleitungen ausgeleierte Worthülsen zum Besten und sprach von einer „Beschämung“ gegenüber den Gästen und betonte, dass Universitäten als Orte für auch kontroverse Diskussionen fungieren müssten.

Fazit dieses ebenso traurigen wie gefährlichen Schauspiels, aufgeführt an ehemals freien, deutschen Universitäten:; Die Gewalt hat im besten Deutschland, das wir je hatten, über den Austausch der Gedanken gesiegt. Feige knickt die Universität ein. „Wenn es so weitergeht, bestimmen demnächst militante Gruppen die akademische Agenda. Da kann man nur fragen: Habt ihr denn aus der Geschichte nichts gelernt? Und man kann nur sagen: Wehret den Anfängen!“, so Gunnar Schupelius auf X zu dem jüngsten, feigen Akt in Leipzig.
(SB)
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