Ahrtal Juni 2022 - Screenshot Facebook

So schön bunt hier: Deutsch-LibanesINNEN unter Betrugsverdacht bei Fluthilfen

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Großrazzia am Mittwochmorgen in Euskirchen. Dieses Mal geht es nicht um angebliche Beleidigungen irgendwelcher Politiker aus der ersten oder zweiten Reihe. Dieses mal geht es um möglichen Betrug mit Wiederaufbauhilfen nach der Flutkatastrophe in Millionenhöhe durch sogenannte „Deutsch-LibanesINNEN“.

Im Morgengrauen schlugen Polizei und Staatsanwaltschaft zu: Bundesweit wurden 18 Wohnungen durchsucht, 15 davon im nordrhein-westfälischen Euskirchen. Dabei fanden die Ermittler eine erschreckende Menge an Beweismitteln: 40 Handys, zehn Computer, diverse Speichermedien, ein verschlossener Tresor und rund 14.000 Euro Bargeld. Doch das ist noch nicht alles: Auch 200 Gramm Amphetamin wurden sichergestellt.

Im Zentrum der Ermittlungen stehen laut dem WDR zwei deutsch-libanesische Frauen (35, 42). Sie sollen gemeinsam mit 20 weiteren Familienmitgliedern mehrere Hunderttausend Euro an Hilfsgeldern für die Opfer der Flutkatastrophe 2021 erschlichen haben.

„Unvorstellbar!“ – so kommentiert NRW-Ewigkeits-CDU-Innenminister Herbert Reul den Fall. „Es ist eine der schlimmsten Naturkatastrophen in der Geschichte unseres Landes, bei der mehr als 180 Menschen ums Leben kamen. Und diese Verbrecher denken nur daran, wie sie aus der Katastrophe Kapital schlagen können“, so die CDU-Empörung.

Insgesamt geht es um 182 Ermittlungsverfahren und 136 Beschuldigte. Der Betrug betrifft eine beantragte Fördersumme von neun Millionen Euro, von denen bereits 4,6 Millionen bewilligt wurden. Laut Polizei haben die Verdächtigen in mehreren Fällen finanzielle Hilfen beantragt – obwohl ihre Häuser entweder gar nicht oder nicht in dem Maße von der Flut betroffen waren, wie sie angaben. Teilweise sollen sogar identische Fotos für unterschiedliche Anträge verwendet worden sein.

Die Täter handelten teils unabhängig voneinander, andere hingegen sollen in einer kriminellen Bande agiert haben. „Sie nutzen das System aus und verhöhnen damit nicht nur die wahren Flutopfer, sondern betrügen auch das Land um Millionen, die dringend für den Wiederaufbau gebraucht werden“, erklärte Reul.

Die Flutkatastrophe im Sommer 2021 forderte – nicht zuletzt wegen unsagbarem politischem Versagen – mehr als 180 Todesopfer, und viele Häuser – besonders im Ahrtal – sind bis heute unbewohnbar.

(SB)

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