In der Verleumdungsaffäre um den Grünen-Abgeordneten Stefan Gelbhaar, den erlogene Vorwürfe aus der eigenen Partei über sexuelle Belästigungen seinen Listenplatz für die Bundestagswahl gekostet haben, hat die Berliner Staatsanwaltschaft nun Ermittlungen gegen die ehemalige Grünen-Politikerin Shirin Kreße wegen Verleumdung aufgenommen. Kreße, die bis letzten Monat Fraktionschefin der Grünen im Bezirksparlament Berlin-Mitte war, bis sie nur von ihrem Posten zurück-, sondern auch gleich noch aus der Partei austrat, scheint die Schlüsselfigur in diesem Skandal zu sein, in dem vermeintliche Zeuginnen Gelbhaar beschuldigt hatten.
Bald stellte sich jedoch heraus, dass diese gar nicht existierten. Kreße hat all dies offenbar eingefädelt. Mit tatkräftiger Mithilfe der ARD-Skandalanstalt RBB wurden die falschen Vorwürfe öffentlich verbreitet, ohne dass der Sender sich groß mit Recherchen über deren Hintergründe aufgehalten hätte. Profiteur dieser Intrige war kein anderer als Andreas Audretsch, der – nicht allzu erfolgreiche – Wahlkampfmanager der Grünen-Lichtgestalt Robert Habeck.
Habecks Günstling Audretsch als Profiteur
Dieser hatte den Platz auf der Liste erhalten, auf den Gelbhaar zuvor noch mit überwältigender Mehrheit gewählt wurde und der einen so gut wie sicheres Ticket für ein Bundestagsmandat war. Aufgrund der Anschuldigungen fiktiver Zeugen, hatten die Grünen Gelbhaar jedoch in aller Eile gnadenlos abgeschossen. Kreße wird nun voraussichtlich bald vor Gericht erscheinen müssen.
Gelbhaar hatte erklärt, Belege dafür zu besitzen, dass die Intrige direkt aus Audretschs Umfeld stamme. Inzwischen hat er den RBB auf eine sechsstellige Schadenersatzsumme verklagt, von der 500.000 Euro als „Wiedergutmachung“ gefordert werden und der Rest seine entgangenen Diäten für die kommende Legislaturperiode abdecken soll. Wenn der Sender die Anschuldigungen im Dezember nicht verbreitet hätte, wäre der Druck auf Gelbhaar nicht so schnell gewachsen. Dem RBB gegenüber hatte Kreße sich als „Anne K.“ ausgegeben, die die falschen eidesstaatlichen Versicherungen über Gelbhaars vermeintliches Fehlverhalten abgegeben hatte. Als die ohnehin permanent in den Negativschlagzeilen steckende ARD-Anstalt endlich doch noch auf die Idee kann, den Fall einmal zu untersuchen, war es für Gelbhaar längst zu spät. Ob es der Habeck-Audretsch-Mischpoke mit den Ermittlungen gegen Kreße nun ernsthaft an den Kragen geht, bleibt abzuwarten. (TPL)