Der norwegische Ölkonzern Haltbakk Bunkers meinte, sich vor aller Welt gegen die USA stellen zu müssen, weil US-Präsident Donald Trump sich am Freitag weigerte, dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die üblichen Huldigungen darzubringen und ihn stattdessen endlich einmal eindringlich zur Mitwirkung an einem Friedensabkommen aufzufordern. Als Zeichen der “Solidarität” mit der Ukraine stoppte das Unternehmen sämtliche Verkäufe an die US-Streitkräfte und deren Schiffe.
„Großes Lob gebührt dem Präsidenten der Ukraine, dass er ruhig und gelassen geblieben ist, obwohl ihm die USA im Fernsehen in den Rücken gefallen sind.“ Uns wurde übel“, verkündete Firmenchef Gunnar Gran über Facebook. Dabei ermunterte er „alle Norweger und Europäer, unserem Beispiel zu folgen“ und schloss mit der Phrase „Ruhm der Ukraine“. Medien gegenüber erklärte Gran: „Wir führen eine GmbH und suchen uns unsere Kunden aus.“ Es werde kein Liter Öl mehr an die USA geliefert, bis Trump „fertig“ sei. Russen habe man bereits seit Beginn des Ukraine-Krieges als Kunden ausgeschlossen. Dies habe zwar dazu geführt, dass viele Konkurrenten „erhebliche Zusatzeinnahmen“ erzielt und Haltbakk Bunkers viele Einnahmen verloren hätten.
Widerlicher Pseudomoralismus
„Aber wir haben einen moralischen Kompass. Nun werden die USA aufgrund ihres Verhaltens gegenüber den Ukrainern ausgeschlossen.“ Das Unternehmen habe viele ukrainische Mitarbeiter. Man wisse, wie schrecklich dieser Krieg sei und wie deren Familien betroffen seien. Gran glaubt nicht, dass der Boykott „irgendeinen verärgern wird“, da man den USA im vergangenen Jahr nur ungefähr 3.000.000 Liter geliefert habe. Es sei „einfach moralische Unterstützung“.
An einem Ende dieses Leids für die Familien seiner ukrainischen Mitarbeiter hat er offenbar kein Interesse. Dass Trump dieses Massaker endlich beenden will, ist Gran -und allzu vielen anderen in Europa- ein Dorn im Auge. Lieber suhlt man sich in einem widerlichen Pseudomoralismus. Gran und seine arroganten Aussagen bringen die unerträgliche Anmaßung der europäischen Maulhelden perfekt auf den Punkt. Es bleibt zu hoffen, dass Trump dieses Unternehmen auf die Blacklist setzt, so daß es keinerlei Geschäfte mehr mit US-Amerikanern machen kann. (TPL)