Die AfD-Logo wird zulegen (Bild:Archiv)

Es fährt ein Zug zur AfD…

8bfa94748af04d7d8752cf8d92786719

Jahrzehntelang war die CDU die Partei für Leute, die Deutschland am Laufen hielten. Arbeit wurde geschätzt, die Familie stand im Mittelpunkt, das Land blieb sicher. Das hat vielen gereicht, um ihr die Stimme zu geben. Doch irgendwann begann die Union, sich von diesem Kern zu lösen. Statt den eigenen Weg zu gehen, wollte man dort sein, wo der Applaus am lautesten klatschte, im intellektuellen Milieu der Städte, bei Akademikern, bei Journalisten, bei all jenen, die bestimmen, was als „modern“ gilt.

 Unter Merkel wurde die CDU zur Partei, die sich bei SPD und Grünen beliebt machen wollte. Erst die Grenzöffnung, dann die Energiewende, schließlich die „Ehe für alle“.

Alles Themen, die bei ihren traditionellen Wählern kein Zuhause fanden. Die konservative Substanz wich einem Hang zur Anpassung. Wer sich früher auf die CDU verlassen konnte, wurde zunehmend irritiert. Der Eindruck wuchs: Wer nicht mit dem Zeitgeist geht, ist in dieser Union nicht mehr willkommen.

Gleichzeitig entstand auf der konservativen Seite ein politisches Vakuum und es wurde gefüllt. Viele, die sich früher mit der CDU identifizierten, fühlten sich plötzlich als Ballast. Als rückständig, provinziell, reaktionär.

Kein Trotz, sondern Erwartung

Man wollte keine Politik mehr für die Werkbank oder den Bauernhof machen, sondern für Podien und Talkshows. Die Union hat sich ausgerechnet dort um Stimmen bemüht, wo ihr kaum jemand je eines gab. Und sie hat darüber vergessen, wer sie einst groß gemacht hat.

Heute schauen diese Menschen zur AfD.

Nicht, weil sie provozieren wollen, sondern weil sie hoffen. Weil sie sich Klarheit wünschen in einer Zeit voller Widersprüche. Weil sie dort Prinzipien erkennen, wo andernorts nur noch Taktik regiert. Die AfD wird für viele zur politischen Hoffnung, weil sie ausspricht, was andere nur umkreisen: Schutz der Grenzen, Sicherheit im Alltag, Respekt für Lebensleistungen.

Nicht aus Trotz, sondern in der Erwartung, dass ihre Anliegen endlich wieder Gewicht bekommen.

Der Zug zur AfD ist kein ICE, sondern eine Regionalbahn. Er fährt stündlich, langsam, aber stetig mit immer mehr Passagieren, die früher in der ersten Reihe bei der Union saßen. Die CDU steht heute da, wo früher die FDP stand: zwischen den Stühlen, beliebig, ohne festen Kurs. Wer sie sieht, weiß oft nicht, was dabei herauskommen soll. Der Preis für diese Orientierungslosigkeit ist hoch. Sie wird zerrieben von beiden Seiten, zu Staub. Asche zu Asche. (TPL)

image_printGerne ausdrucken
[hyvor-talk-comments]

Themen