Betrug (Symbolbild: shutterstock.com/PeopleImages.com - Yuri A)

Razzia im Münchner Ausländeramt: Gegen Geld sollen Mitarbeiter Asylanträge bewilligt haben

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Razzia in der Ausländerbehörde München. Polizei durchsucht die Räume des Kreisverwaltungsreferates wegen des Verdachts auf illegalen Verkauf von Aufenthaltstiteln gegen Geld. Es kam zu  sieben Festnahmen, fünf Personen sitzen in U-Haft! Klar dürfte sein: Was im Münchner KVR passierte – passiert überall.

Die Polizei durchsucht die Büros der Münchner Stadtbehörde und nimmt sieben Personen fest – darunter vier Mitarbeiter der Ausländerbehörde und ein externer Verdächtiger. Der Vorwurf: Aufenthaltstitel sollen gegen Geld verkauft worden sein. Laut Staatsanwaltschaft sind mittlerweile fünf der Verdächtigen in Untersuchungshaft.

Die Ermittlungen beziehen sich laut dem Merkur, der zuerst berichtete, auf einen Zeitraum von Mai 2022 bis Januar 2024. Die Staatsanwaltschaft München I bestätigte, dass die Polizei am Dienstag die Räume des Kreisverwaltungsreferates (KVR)  durchsucht hat. Laut einem Sprecher der Behörde wurden „Unregelmäßigkeiten“ entdeckt, was zu der Razzia führte. Eine Anzeige aus den eigenen Reihen, offenbar von einem Whistleblower innerhalb der Behörde, brachte die Ermittlungen ins Rollen. Die genaue Höhe der Zahlungen und die Anzahl der illegal ausgegebenen Titel ist noch unklar.

Der Fall in München erinnert an einen ganz ähnlichen Skandal in Hamburg, bei dem im vergangenen Jahr ebenfalls Mitarbeiter der Behörde beschuldigt wurden, gegen Geld Aufenthaltstitel an Ausländer verscherbelt zu haben.

Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen, und weitere Details werden von den zuständigen Stellen erwartet, heißt es zur Razzia in München. Ein Sprecher des KVR bestätigte die Durchsuchung und sagte, dass die Behörde voll mit den Ermittlungen kooperiere. Die Staatsanwaltschaft wolle im Laufe des Tages weitere Informationen zu den Hintergründen und den Ermittlungen bekanntgeben.

Das Kreisverwaltungsreferat, das mehr als 3800 Mitarbeiter beschäftigt, ist in München für die Vergabe von Aufenthaltstiteln zuständig. Die zuständige Referentin, die Verwaltungsjuristin Hanna Sammüller-Gradl ist eine Muster-Grüne und leitet das KVR seit Juli 2022.

Das Ganze wirft einen Schlaglicht auf die Arbeit der Behörde und in den sozialen Medien stellt man sich unwillkürlich die Frage, wie häufig und in welchem Umfang solche kriminellen Deals ablaufen.

(SB)

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