„Wahn, Wahn, überall Wahn“, singt Hans Sachs in Richard Wagners Oper „Die Meistersinger von Nürnberg”. Wie recht er doch hat beim Blick auf die absurde Militarisierungswelle, die Deutschland erfasst hat. 80 Jahre langweiliger Frieden, davon haben offenbar Teile unseres bunten Volkes genug, es soll bald mal wieder krachen. Und wenn es kracht, dann geht das nicht ohne Personenschäden ab. Das weiß auch die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) und fordert, Deutschland müsse für den Kriegsfall die medizinische Versorgung im Inland vorbereiten. Kurzum, wir brauchen „kriegstüchtige Krankenhäuser“.
Da will der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie, Dietmar Pennig, nicht nachstehen: Er beklagt, das Gesundheitssystem sei nicht ausreichend auf einen möglichen Kriegsfall eingestellt und weiß schon Genaueres über den Schlachtverlauf zwischen den Guten und den Bösen: »Wir rechnen mit 1000 Verletzten pro Tag, ein Viertel davon schwer«. Pennig warnt auch, Ärzte und Pflegepersonal seinen nicht auf die drohenden Verwundungen vorbereitet. »Wer im Klinikalltag einen Oberschenkelbruch operiert, für den sind abgerissene Gliedmaßen und offene Körperhöhlen eine Ausnahmesituation.«
Der Russe scheut halt vor nichts zurück, das weiß der Generalsekretär noch vom Papa. Was er und Ministerin Gerlach allerdings nicht wissen: Der Russe will uns all diese Mühsal ersparen und im Ernstfall, der für Anton Hofreiter und Roderich Kiesewetter bekanntlich nicht schnell genug kommen kann, einfach ein paar Überschallraketen zu uns schicken, die für hygienisch einwandfreie Sofortverdampfung all unserer „kriegstüchtigen Krankenhäuser“ samt Personal mit Gerlach wie Pennig inklusive sorgen werden. Man kann ihnen einfach nicht trauen, diesen hinterlistigen Russen!