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Buchlesung D. Oschmann – der Osten eine westdeutsche Erfindung – Neben dem Politikversagen – das Versagen der Geisteswissenschaften

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Die derzeitige Situation, die uns plagt und in die Vernichtung unserer Heimat und unseres Lebens, wie wir es kennen treiben wird, hat viele, verschiedene Gründe. Ein Grund dafür ist das völlige Versagen unserer Eliten, der Geisteswissenschaftler und Hochschulprofessoren.

Eine Buchlesung und anschließende Diskussionsrunde mit Prof. Dr. Dirk Oschmann aus Leipzig im Nietzsche Dokumentationszentrum Naumburg Saale am 28.03.2025 war sehr aufschlussreich. Oschmann ist deutscher Germanist, Literaturwissenschaftler und Publizist, seit 2011 lehrt er als Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Leipzig. Er ist damit einer von nur ganz wenigen Hochschulprofessoren in Deutschland mit ostdeutscher Herkunft.

Obwohl er in seinem Buch „Ostdeutschland eine Westdeutsche Erfindung“ völlig richtig die Spaltung und den Ausschluss Ostdeutscher aus Führungspositionen in Medien, Politik, Verwaltung und Wirtschaft kritisiert, sind seine Schlussfolgerungen leider sehr bedenklich und inkonsequent.

Seine völlig richtige Argumentation, dass die Diskriminierung der Ostdeutschen beendet werden muss, torpediert er leider in der anschließenden Diskussion selbst, indem er genau diese Klischees bedient. „Ostdeutsche Studenten bewerben sich nicht bei der Bertelsmann- und anderen Stiftungen für Stipendien – weil Mutti  und Oma sagen: mache das nicht mein Kind, weil Du es sowieso nicht kannst!“ Der angebliche Grund sei das mangelnde Selbstbewusstsein der Ostdeutschen, so Oschmann. „Die Ostdeutschen wollen nicht in Führungspositionen, sie agieren lieber aus der zweiten oder dritten Reihe.“

Dass der Ausschluss der Menschen vielleicht auch daran liegt, dass die Netzwerke der westdeutschen Führungskräfte im Osten völlig geschlossene Gesellschaften sind, die immer wieder nur ihnen gleich sozialisierte Personen nachziehen, wird einfach ausgeblendet. Genau wie die Tatsache, dass Abiturienten und Studenten, die aus einer sozial schwächeren Familie stammen, nebenbei ihren Lebensunterhalt erarbeiten müssen und somit weniger Zeit zum Lernen haben und damit die hohen numerus clausus Anforderungen der Stiftungen nicht erfüllen können.

Wie man, nach 35 Jahren deutscher Einheit dieses Problem lösen kann, dazu gibt es keine Ideen. Deutsche Geschichte besteht in Akademikerkreisen anscheinend nur in der Zeit von 1933- 1945 und der Zeit danach. Unkritisch gab es Lob für die Rückgabe von Kunstschätzen aus der Kolonialzeit, obwohl diese Rückgaben von mehreren Historikern äußerst kritisch gesehen werden. Unverblümt sprach sich Oschmann für Reparationszahlungen an Polen aus, obwohl man nicht vergessen darf, dass Polen seit Ende des zweiten Weltkriegs etwa ein Drittel der Fläche Vorkriegsdeutschlands zugesprochen bekam.

Sieht man die derzeitigen Probleme im Land, muss aus ethnischen, völkerrechtlichen und kulturellen Gründen die Zeit zurück, bis mindestens zur Kurfürstenherrschaft, der Reformation, der Reichsgründung, des ersten Weltkriegs, des Versailler Vertrags, der Weimarer Republik betrachtet werden, um deutsche Geschichte überhaupt verstehen zu können.

Spätestens dann, wird man auch nicht mehr von Ost- sondern von Mitteldeutschland sprechen. Allein ein Blick in die Gesetzbücher zeigt, wie alt viele, noch immer gültige Paragraphen und Gesetzestexte sind.

Erschreckend war auch seine Begeisterung für Politikerinnen, wie Katrin Göhring Eckardt „Deutschland wird sich ändern, und ich freue mich darauf“, oder Kulturstaatsministerin Claudia Roth, aus deren Amtszeit wohl nur die widerwärtigen antisemitischen Aktionen, die sie nicht verhindert hat, als Kunst getarnt, in die Geschichte eingehen werden.

Da man sich Respekt und Achtung nur durch Leistung erarbeiten kann, ist es unverständlich, dass ein Hochschulprofessor so hochachtungsvoll von diesen Personen, die den Ansehen Deutschlands so schweren Schaden zugefügt haben, sprechen kann.

Interessant waren seine Ausführungen, dass verschiedene Autoren und Journalisten, die sich der Sprache der Nazis bedienten, aber dennoch mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt wurden.

Es ist erstaunlich, dass, obwohl die Argumente so klar auf dem Tisch liegen, nicht konsequent zu Ende gedacht wird. Trotz aller Beteuerungen, hat sich diese Republik nie wirklich von der Nazi Herrschaft emanzipiert.

Trotz der Panik der Politik vor den Monarchisten hat man die Sektsteuer die für den Flottenbau vor dem ersten Weltkrieg eingeführt wurde, noch immer nicht abgeschafft. Das Säbelrasseln dröhnt schon wieder durch Europa, zwei verlorene Weltkriege sind noch immer nicht genug.

Die Akademiker im Elfenbeinturm, finanziell wohl versorgt, abgekoppelt von der Lebensrealität der arbeitenden Menschen überlegen, wie man die Symptome kurieren kann. Das kann und wird in einem völlig desolaten, auf Lügen erbauten System nicht genügen! Konsequent zu Ende gedacht, ist dieses System, welches anscheinend nur noch die Korruption zusammenhält, nicht mehr zu retten. Schon 1990 zerbrach die DDR an inneren Widersprüchen und lieferte mit seinen Ressourcen den Treibstoff für die ebenso am Abgrund stehende BRD. Dieser Treibstoff ist jetzt endgültig verbraucht.

Das Fazit der jüngeren Geschichte unseres Landes:

Der Osten hat 1990 ein dysfunktionales Politiksystem durch ein dysfunktionales Politiksystem ersetzt. Das war ein Irrtum, der zu beheben ist.

Schlimmer ist aber: der Osten hat 1990 eine funktionierende, homogene Zivilgesellschaft gegen eine dysfunktionale, egoistische multikulti Gesellschaft, ohne jeden Zusammenhalt ersetzt.

Dennoch ist noch nichts verloren, wer an den Demonstrationen gegen die Corona Diktatur teilgenommen hat, der hat das Gefühl der Zusammengehörigkeit, der Kraft des Volkes, des Brennens für die Idee der Freiheit gespürt und möchte es nicht missen.

Was gut ist – kommt wieder!

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