Ab dem 1. Mai ist es soweit: Dann gilt die neue Bioabfallverordnung. Ab dann wird der Staat mit seinem Kumpel KI den Müll der Bürger nach den Anteil an Fremdstoffen und Plastikdurchwühlen. Wer seinen Müll nicht richtig trennt, wird künftig in vielen Städten und Landkreisen bestraft.
Esslingen und Reutlingen zeigen, wie die Müll-Zukunft aussieht. Der Landkreis Esslingen plant, mit der Hilfe von KI den Inhalt der Bioabfalltonnen genau unter die Lupe zu nehmen. Und wer sich nicht an die Vorschriften hält, wird schnell von der digitalen Kontrolle enttarnt. „Wir wollen durch den Einsatz von KI sicherstellen, dass die Bioabfälle korrekt getrennt werden“, erklärt ein Sprecher des Landkreises. Wer falsch abfallt, könnte schon bald ein Bußgeld kassieren.
In Reutlingen läuft der KI-Test bereits: Die Stadt setzt auf Kamerasysteme, die den Biomüll auf Fremdstoffe durchleuchten. Zunächst wurde den Anwohnern in einer ersten Phase ein Feedback-System – ähnlich wie bei Erstklässlern – vorgestellt: Ein grüner Zettel bedeutet, alles richtig gemacht zu haben, ein gelber Zettel weist auf Fehler hin. Doch ab April wird es ernst: Falsch befüllte Tonnen bleiben einfach stehen – oder es drohen Bußgelder von bis zu 80 Euro. Wer seinen Müll immer noch nicht korrekt trennt, könnte künftig ordentlich zur Kasse gebeten werden.
Von der ebenso invasive wie teuren Technik verspricht sich die Stadt Reutlingen maximalen Erfolg ihrer Kampagne „Plastikfreier Bioabfall!“. Und pervers- wie der nimmersatte Erziehungsstaat nun mal ist – sollen die teuren KI-Kameras, die bis zu 50.000 Euro kosten, durch Bußgelder mitfinanziert werden.
Und auch im Alb-Donau-Kreis werden ab Herbst 2.100 Tonnen einer Sichtkontrolle unterzogen. In Ulm können Biotonnen sogar digital gesperrt werden, wenn sie falsch befüllt sind – erst nach Zahlung einer Strafe von 25 Euro wird die Tonne wieder freigeschaltet. Und auch in Böblingen kommen nun Detektoren in Müllfahrzeugen zum Einsatz, die selbst versteckte Fremdstoffe im Biomüll aufspüren.
In Erfurt etwa wird bereits ein Identsystem verwendet, das Müllvergehen verfolgt. Wer wiederholt Fehler macht, dem drohen Geldstrafen von bis zu 5.000 Euro.
Der Bioabfall-Krieg gegen den Bürger hat also begonnen.
(SB)