Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann hat mit selbst für Grünen-Verhältnisse absurden Einlassungen zum Abbau von Mercedes-Arbeitsplätzen sogar beim Koalitionspartner CDU für Entsetzen gesorgt. „Das schmerzt mich nicht“, sagte Herrmann zu den Plänen von Mercedes, Jobs in Deutschland abzubauen, zugleich aber die Produktion in Ungarn hochzufahren. „Osteuropa darf nicht arm bleiben“, meinte er dazu. Das sei wichtig für den Frieden in Europa! Überhaupt müsse man viel europäischer denken, befand er. Dieser haarsträubende Zynismus löste dann selbst im Musterland der Grünen Entsetzen aus: „Es irritiert mich sehr, dass es Minister Hermann offenbar egal ist, ob Mercedes Autos in Stuttgart oder in Ungarn baut“, erklärte der CDU-Landtagsabgeordnete Thomas Dörflinger.
Erst am Tag zuvor habe man bei der Debatte zum Automobilstandort klargemacht, dass es „ein parteiübergreifendes Bekenntnis zu unserem Automobilstandort“ brauche. Er bezweifle sehr, dass die Mitarbeiter, deren Jobs auf dem Spiel stünden, das auch so sehen. „Eine Verlagerung von Arbeitsplätzen bei Automobilunternehmen wird zu massiven Umstrukturierungen bei den Zulieferern und eine Schwächung der Gesellschaft insgesamt führen müssen.“ Die Aufgabe einer Landesregierung und eines Ministers wäre eigentlich, gegenzusteuern und den Standort attraktiver zu machen, kritisierte FDP-Verkehrspolitiker Christian Jung, der auch von „grüner Kompetenzlosigkeit“ sprach.
Bizarres Gerede
Herrmann veröffentlichte daraufhin etwas, dass er als Klarstellung verstanden wissen wollte, machte aber alles noch schlimmer. Nach dem Motto: „Das Geld ist ja nicht weg, es hat nur jemand anders“, teilte er mit, er begrüße es nicht, wenn Arbeitsplätze in Deutschland wegfielen. Es tue aber „nicht, oder besser gesagt, weniger weh, wenn Arbeitsplätze wegfallen und dafür Jobs für neue Produktionselemente entstehen und Forschung und Entwicklung bestehen bleiben – neben den Zentralen und Verwaltung“. Zudem sei es ein Fakt, dass Unternehmen in anderen europäischen Ländern kostengünstiger Autos zusammenbauen. Ihm sei ein „europäischer Produktionsverbund“ wichtig – und dass innovative Bereiche wie die Entwicklung von Batterien und Brennstoffzellen im Land blieben. Dass es vor allem an der grünen Wahnsinnspolitik liegt, dass Autos in Osteuropa kostengünstiger gebaut werden, erwähnte er natürlich nicht, sofern ihm dieser Fakt überhaupt bewusst ist.
Sein bizarres Gerede gibt jedenfalls wieder einmal einen entlarvenden Einblick in die Mentalität der Grünen. Sie, die fast ausschließlich vom Staat leben, sind der realen Wirtschaft und den Sorgen der Menschen so weit entrückt, dass ihnen die Angleichung der Lebensverhältnisse in Europa wichtiger ist als Abertausende von Arbeitsplätzen in der Auto- und Zulieferindustrie, die zudem gerade in Baden-Württemberg das Rückgrat der Wirtschaft ist. Hinzu kommt der generelle grüne Hass auf das Auto, sofern es nicht um ihre eigenen Dienstwagen geht. Die Leidtragenden dieser Arroganz sind Millionen von Menschen in ganz Deutschland deren Lebensgrundlagen von Gestalten wie Herrmann zerstört werden. (TPL)