Vom Fortschritt der politischen Gleichstellung hin zum feministischen Zwangskorsett / von Nicole Höchst
Die Befreiung der Frau war ein langer Weg, gepflastert mit Gesetzesreformen und mutigen Kämpfen. Doch was einst Freiheit versprach, ist heute ein Zwang, der Frauen in die Enge treibt. Unsere Mütter rangen darum, ohne Erlaubnis ihres Mannes arbeiten zu dürfen – heute wird jede Frau, die sich für Kinder oder Pflege entscheidet, mit Altersarmut bestraft. Freiwilligkeit? Fehlanzeige! Stattdessen ein Doppelleben aus Beruf, Haushalt, Kinderbetreuung und Hol- und Bringediensten. Wer das will, bitte schön – aber die Entscheidung für Familie darf nicht länger sanktioniert werden. Und während der Feminismus uns vorgaukelt, er sei der große Befreier, diktiert er moderne Dogmen, die jede Wahlfreiheit ersticken.
Wie Max Erdinger es am 12. April 2025 sehr treffend auf Facebook zum Ausdruck brachte: Feminismus ist kein Fortschritt, sondern „östrogenal-ideologischer Hirnfraß“. Dazu kommen schwachsinnige Maßnahmen wie etwa die “orangenen Bänke”, die den angeblichen Schutz von Frauen zur Farce machen:

Höchste Zeit also , die Entwicklung einmal zu zerpflücken – mit Klartext und einem Augenzwinkern. Eines vorab: rechtliche Emanzipation der Frau war ein hartes Stück Arbeit. Ein Schlüsselmoment war die Reform des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) 1957, die den § 1356 BGB a.F. abschaffte: „Dem Manne steht die Entscheidung in allen das gemeinschaftliche Leben betreffenden Angelegenheiten zu.“ Bis dahin war eine Frau rechtlich ein Anhängsel ihres Mannes – arbeiten, Konto eröffnen, alles nur mit seiner Gnade.
Meilensteine der rechtlichen Befreiung
Die weiteren sukzessiven Schritte von dieser unzumutbaren Ausgangslage hin zu einer echten Gleichstellung markierten wichtige und richtige Meilensteine – allerdings wurden die politischen Folgen immer mehr von ideologischen Verschränkungen und kontraproduktiven Effekten überschattet.
- 1919: Frauenwahlrecht. Endlich durften Frauen mitbestimmen.
- 1977: Abschaffung des „Hausfrauenmodells“: Frauen brauchten keine Erlaubnis mehr, um zu arbeiten.
- 1997: Einführung von Rentenpunkten für Erziehungszeiten, um Müttern etwas Gerechtigkeit zu verschaffen.
- 2006: Elterngeld, um Beruf und Familie besser zu vereinen.
- 2013: Rechtsanspruch auf Kita-Plätze ab dem ersten Lebensjahr.
Diese Errungenschaften sollten Freiheit bringen. Doch die Realität ist ernüchternd: Die Wahl, sich auf Kinder oder Pflege zu konzentrieren, wird finanziell und gesellschaftlich abgestraft. Vor allem die Maßnahmen der letzten 30 Jahre führten zu gegenteiligen und fragwürdigen Effekten, indem Familie und Mutterschaft geradezu unter ein gesellschaftlichen Ächtung gerieten.
Benachteiligungen: Wenn Familie zur Armutsfalle wird
Frauen, die sich für Kindererziehung oder Pflege entscheiden, zahlen einen hohen Preis, besonders durch die sogenannte “Rentenlücke”: Mütter erhalten Rentenpunkte für Erziehungszeiten (z. B. drei Punkte pro Kind für Geburten vor 1992, bis zu drei Jahre pro Kind danach). Doch das ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Eine Erwerbstätige sammelt etwa einen Punkt pro Jahr – zehn Jahre Pause bedeuten also zehn Punkte weniger. Dann ist da die berüchtigte Teilzeitfalle: Viele Mütter arbeiten halbtags, zahlen weniger ein und bekommen später magere Renten. Laut Statistischem Bundesamt 2023 arbeiten 46 % der Mütter in Teilzeit, oft aus Not.
Frauen sind zudem doppelt so häufig von Altersarmut betroffen wie Männer, laut einer Studie des Bundesministeriums für Arbeit von 2023. Alleinerziehende Mütter sind besonders gefährdet. Und ihr Engagement in der Pflege ist quasi “unsichtbar”: Wer Angehörige pflegt, bekommt keinerlei Rentenpunkte, es sei denn, diese sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Pflege bleibt in der Rentenbilanz (nicht nur) der Frauen somit ein schwarzes Loch. Außerdem führen Auszeiten für Kinder oder Pflege zu einem Karriereknick – durch geringere Aufstiegschancen und niedrigere Gehältern, was die Rente von Frauen weiter schmälert. Die Botschaft dieser Folgen an Frauen ist eine brutale: Entscheide dich für Familie, und du zahlst drauf. Gleichzeitig bleibt die Hauptlast der Sorgearbeit bei Frauen – laut Zeitbudgeterhebung 2022 verbringen sie täglich 4,5 Stunden mit unbezahlter Arbeit, Männer nur halb so viel.
Die feministischen „Vorschriften“: Ein neues Joch
Der moderne Feminismus hat sich von einem Befreiungsschlag zu einem Dogma gewandelt, das Frauen vorschreibt, wie sie zu leben haben. Heute steht der Beruf über alles: Eine „starke“ Frau muss Karriere machen. Hausfrauen oder Mütter, die sich bewusst für die Familie entscheiden, werden als “rückständig” diffamiert. In einer medial geschürten permanenten Konkurrenz zu Männern sollen Frauen zudem Männer übertrumpfen – im Job, im Sport, überall. „Frauen können alles“ wird zum neuen Mantra, das keinen Raum für Schwächen lässt. Hinzu kommt, dass Kinderlosigkeit zunehmend als individuelle Freiheit gefeiert wird; Kinder gelten als Karrierebremse, notfalls bringt man noch Klimascham als Rechtfertigung ins Spiel. Die Entscheidung für Mutterschaft wird oft als Selbstaufgabe verunglimpft.
Sexualität und sexuelle Selbstbestimmung, einst wesentliche Element der weiblichen Befreiungsbewegung, werden zum Statement des Selbstzwecks: Ging es früher noch um das “Recht auf Orgasmus”, so propagieren manche Feministinnen inzwischen, Orgasmen mit Männern seien ein Kniefall vor dem Patriarchat. Selbstbefriedigung oder Beziehungen mit Frauen werden glorifiziert.
Wehrdienst: Gleichberechtigung oder Gleichmacherei?
Hedonismus wird propagiert, die tiefe, Lebenssinn stiftende, potenziell fruchtbare Liebe zwischen Mann und Frau nivelliert. All diese Vorgaben sind ein Käfig – kein Fortschritt. Wahre Gleichberechtigung bedeutet, jede Lebensweise zu respektieren – nicht, Frauen in ein neues Schema zu pressen.
Auch die Debatte um Wehrpflicht für Frauen zeigt, wie Gleichberechtigung inzwischen missverstanden wird. Man sollte gleichberechtigt nicht mit identisch verwechseln. Eine Pflicht ist keine Berechtigung! Frauen im Wehrdienst, wie in Israel praktiziert, können funktionieren – aber die biologische Realitäten ignorieren? Das ist reichlich absurd. „Eher trägt der Soldat eine verwundete Soldatin zur Verbandsstation, als umgekehrt“, schreibt Erdinger. Und die USA zeigen: Sexuelle Falschbeschuldigungen und plötzliche Schwangerschaften vor Einsätzen sind keine Seltenheit. Gleichberechtigung heißt nicht, Frauen in männliche Rollen zu zwingen, sondern ihre Stärken zu nutzen – ohne utopistische Illusionen.
Die “orangenen Bänke” und andere Schutzfarces
Die oben abgebildeten “orangenen Bänke” sollen Frauen also schützen? Das ist wohl ein schlechter Witz. Als ob ein bisschen Farbe uns vor Übergriffen rettet. Wieder so eine hohle Symbolpolitik, die nichts bringt – aber teuer ist. Klasse. Jetzt fühle ich mich sicher. Schnell noch das Anti-Vergewaltigungsarmbändchen angezogen, die Armlänge Abstand einstudiert, Turnschuhe zum Schneller-Wegrennen statt Pömps tragen, Liedchen trällern gegen Messerattacken… hab ich etwas vergessen? Zumal die häufig migrantischen Tätergruppen über solche aktionistischen Showveranstaltungen nur grinsen werden.
Diese „Sicherheitsmaßnahme“ ist ein Paradebeispiel für untaugliche Ideen, die Frauen nicht schützen, sondern lächerlich machen. Was ist das für ein Schutz, wenn man uns mit bunten Bänken abspeist, anstatt reale Gefahren anzugehen? Die “orangenen Bänke” sind eine lächerliche Farce, die sich vermutlich irgendwer in einer Berliner Büro-Blase ausgedacht hat. Doch es gibt noch weitere untaugliche Maßnahmen, die unter dem Deckmantel des „Frauenschutzes“ verbrochen wurden: Von der Bundesregierung geförderte Manche Feministinnen wie „Hilfetelefon“, die im Ernstfall oft nutzlos sind, weil sie weder schnelle Hilfe garantieren noch Täter abschrecken. Frauen sollen sich auf Technik verlassen, während echte Prävention fehlt.
Unsicherer als je
Auch Aufklärungskampagnen à la „Nein heißt Nein“ klingen nett, bringen aber nichts, wenn Täter – vor allem mit eingewandertem “Junge-Männer”-Hintergrund – sich nicht um Frauenrechte und Slogans scheren. Die Ampel-Regierung hat Millionen in solche Kampagnen gepumpt, ohne die Strafverfolgung zu stärken. Die in manchen Städten (z. B. Köln unter Grün-Rot) herausgegeben “Gefahrenzonen-Karten”, die „unsichere“ Zonen markieren, sind ebenso unsinnig. Super, jetzt wissen Frauen, wo sie Angst haben sollen – aber was ändert das an der Sicherheit? Nichts! Von Gender-Toiletten als „Schutzräume“ ganz zu schweigen: Die Idee, unisex-Toiletten flächendeckend einzuführen (gepusht von Grünen und SPD), soll Frauen schützen, indem Geschlechter getrennt werden. Ergebnis? Frauen fühlen sind in gemischten Sanitär-Räumen unsicherer als je zuvor.
Dass zudem das Prinzip “Quote statt Qualifikation” gilt und Frauenpolitik zunehmend durch Quoten (CDU, SPD, Grüne) betrieben wird, suggeriert vordergründig ebenfalls mehr Rechtestärkung durch “Teilhabe” und gesellschaftliche Mitsprache – degradiert aber Frauen zu Alibi-Figuren, die nicht mehr nach Leistung beurteilt werden. Und all diese Maßnahmen stammen von Regierungen, die sich „frauenfreundlich“ nennen: Die Große Koalition (CDU/SPD), die Ampel (SPD/Grüne/FDP), rot-grüne Landesregierungen. Doch was machen sie? Sie produzieren Symbolpolitik, die Frauen im Stich lässt.
Freiheit statt feministischer Utopie!
Die Befreiung der Frau war ein wichtiger zivilisatorischer Meilenstein; aber heute sind wir gefangen in einem Netz aus Zwang und falschen Idealen. Frauen müssen arbeiten, Kinder großziehen, den Haushalt schmeißen – und wehe, sie entscheiden sich für Familie, dann droht Armut. Der Feminismus, der uns Freiheit versprach, ist eine „egozentrisch-utopistische“ Illusion gepaart mit Konsumssucht und Sexvorgaben im Endstadium. Dazu kommen lachhafte Maßnahmen wie orangene Bänke, die uns nicht schützen, sondern verhöhnen. Wahre Gleichberechtigung bedeutet Wahlfreiheit: Karriere, Familie oder beides – jede Frau soll entscheiden, ohne bestraft zu werden. Schluss mit dem Wolkenkuckucksheim! Wir brauchen Realismus, keine Bänke.
Echter, Fraueninteressen voranbringender Feminismus, müsste in letzter Konsequenz wertekonservativ und auf seine ursprünglichen Forderungen nach politischer und gesellschaftlicher Teilhabe zurückgezogen sein als Wahlleistung und nicht als Pflichtaufgabe sein. Der jetzige unterdrückt und gefährdet Frauen. Er ersetzt die Unterdrückung der Frauen durch die alten weißen Männer durch die Unterdrückung der Frauen durch Vielfaltsmänner sowie durch Feministinnen. Klingt völlig bekloppt? Ist es auch! Ich sage es nochmal: Das, was uns als glorreicher Feminismus derzeit verkauft wird, benachteiligt und gefährdet Frauen.Biologische und in mancherlei Hinsicht, nämlich der Auslieferung von Frauen an die Straftaten affinen Teile der Migrationsgesellschaft, sogar solche, die es gerne wären. Echte Frauenpolitik würde die Migration aus bildungsfernen patriarchalischen Gesellschaften sofort stoppen.
Zur Person:
Nicole Höchst, Jahrgang 1970, ist AfD-Bundestagsabgeordnete aus Rheinland-Pfalz. Sie trat 2015 in die AfD ein und ist seit 2017 Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis 201 (Bad Kreuznach/Birkenfeld). Dort ist sie unter anderem als ordentliches Mitglied und Obfrau des Bildungsausschusses und als Sprecherin der AfD-Fraktion für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung tätig. Ferner ist sie stellvertretendes Mitglied in den Ausschüssen für Familie, Senioren und Jugend sowie für Digitales. Höchst ist desweiteren Delegierte des Deutschen Bundestages in den Europarat für die AfD-Fraktion und stellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums der Desiderius-Erasmus-Stiftung.
Bis 2012 unterrichtete sie als Studienrätin am Staatlichen Speyer-Kolleg, anschließend war sie bis Oktober 2017 Referentin am Pädagogischen Landesinstitut (vormals IFB). Höchst war 2015 Mitglied der AfD-Bundesprogrammkommission und ist stellvertretende Vorsitzende des AfD-Kreisverbands Speyer. Sie ist katholisch, hat vier Kinder und lebt mit ihrer Familie in Speyer, wo sie auch Stadträtin ist.
Auf jouwatch veröffentlicht Nicole Höchst alle 14 Tage die kritische Kolumne „Höchst brisant“ zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen. Der erste Jahrgang dieser Kolumnen ist auch in Buchform erschienen. Unter demselben Titel veröffentlicht sie in unregelmäßigen Abständen Videobeiträge auf ihrem YouTube-Kanal.