Vorsicht bei der Namensgebung für Vierbeiner! (Symbolbild:Grok)

Political Correctness: Wie Dein Hund nicht heißen darf

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Dein Hund verrät Dich. Soziologische Studien zur Namensgebung von Hunden und Katzen sind ein wahres Geschenk für die Wissenschaft. Sie enthüllen die tiefsten Abgründe oder Höhen der menschlichen Psyche. Der Name, den ein Halter seinem Vierbeiner gibt, ist kein Zufall. Er ist ein Spiegel der Seele, ein öffentliches Bekenntnis, manchmal ein Schrei nach Aufmerksamkeit. Wer seinen Hund „Bärböckchen“ nennt, verrät mehr über sich selbst als über den kleinen weißen Spitz, der auf dem Bürgersteig herumtollt. Passanten drehen sich um, erwarten etwas Großes, etwas Bedeutendes und sehen dann einen flauschigen Wattebausch, der kläffend über den Gehweg hüpft. Der Halter? Ein Träumer, gefangen in der Illusion, sein unscheinbares Leben mit einem bombastischen Namen aufwerten zu können. „Bärböckchen“ schreit nach Relevanz, wo keine ist.

Doch es geht noch weiter. Wer seinen Boxer „Gängster“ nennt, spielt mit dem Feuer. Ein lauter Ruf im Park, „Gängster, hierher!“ und schon zucken die Spaziergänger zusammen. Manche, die gerade außerhalb ihres „Berufs“ unterwegs sind, fühlen sich ertappt, werfen verstohlene Blicke über die Schulter und greifen reflexartig an ihre Gürtel. Der Halter von „Gängster“ ist ein Rebell in der Midlife-Crisis, gefangen in der Fantasie, er sei ein harter Typ aus einer Netflix-Serie. In Wahrheit ist er vermutlich Büroangestellter, dessen wildeste Tat das heimliche Mitnehmen von Büroklammern ist. Der Name „Gängster“ kompensiert, was das Leben nicht liefert: Adrenalin, Respekt, vielleicht ein Hauch von Gefahr.

Mit Blaulicht durchs Leben zu rasen

Nicht verboten, aber gewagt ist es, seinen Schäferhund „Polizei“ zu nennen. Auf den Befehl „Polizei, apport!“ stürmt der Hund los, präzise wie ein Einsatzwagen, und bringt stolz den Ball zurück. Der Halter? Ein Ordnungsfanatiker, der heimlich davon träumt, selbst mit Blaulicht durchs Leben zu rasen. Wahrscheinlich kontrolliert er jeden Abend, ob die Mülltonnen der Nachbarn vorschriftsmäßig sortiert sind. „Polizei“ als Name verrät eine Sehnsucht nach Autorität, nach Struktur in einer Welt, die er als chaotisch empfindet. Der Schäferhund wird zum Stellvertreter seiner unerfüllten Karriere bei der Ordnungsmacht.

Dann gibt es die Halter, die ihren Mops „Kanzler“ nennen. Ein kurzer, kräftiger Name für einen Mops, der schnaufend durch den Park watschelt, als trage er die Last der Nation auf seinen kurzen Beinchen. Der Halter von „Kanzler“ ist ein politischer Hobbyphilosoph, der in Online-Foren ellenlange Kommentare über die „falsche Richtung des Landes“ schreibt. Der Name ist halb Ironie, halb Wunschdenken: Er glaubt, sein Mops habe mehr Führungsqualitäten als die aktuelle Regierung. In Wirklichkeit ist „Kanzler“ ein fauler Couchbewohner, der nur für Leckerlis aufsteht, ein Spiegelbild des Halters, der große Reden schwingt, aber selten die Initiative ergreift. Der Hundename ist folglich die Visitenkarte des inneren Ichs. Er offenbart mehr als jedes Instagram- oder Facebook-Profil, denn mein Hund, das bin ich!

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