In seinem Kampf gegen den institutionellen linksakademischen Wokismus knöpft US-Präsident Donald Trump sich nun die Harvard-Universität und damit eines von dessen mächtigsten Bollwerken vor: Am Dienstag drohte er der weltberühmten Hochschule mit dem Entzug ihrer Steuervorteile und mit der Einstufung als „politische Organisation“, weil sie einer verfehlten „Ideologie“ folge und Antisemitismus zulasse. Harvard habe eine „politische, ideologische und von Terroristen“ beeinflusste Haltung, so Trump. Steuerfreiheit könne es aber nur für Organisationen geben, die im öffentlichen Interesse handelten. Deshalb wurden Zuschüsse von umgerechnet 1,9 Milliarden Euro für Harvard eingefroren.
Trumps Vorwürfe beziehen sich vor allem auf die zahlreichen pro-palästinensischen Demonstrationen an US-Universitäten seit dem Hamas-Massaker in Israel vom 7. Oktober 2023. Im März hatte das US-Bildungsministerium deshalb die Überprüfung der staatlichen Unterstützung für insgesamt 60 Universitäten und Hochschulen angekündigt. Außerdem will Trump die Abschaffung der woken „Diversity, Equity and Inclusion“ (DEI)-Programme durchsetzen, bei denen das Leistungsprinzip zugunsten der systematischen Bevorzugung von Minderheiten und angeblicher Opfergruppen abgeschafft wurde.
Harvard inszeniert sich nun als Kämpferin gegen die angeblichen Übergriffe der Regierung. „Keine Regierung – unabhängig davon, welche Partei an der Macht ist – sollte vorschreiben, was private Universitäten lehren dürfen, wen sie aufnehmen und einstellen dürfen und welche Studien- und Forschungsbereiche sie verfolgen dürfen“, jammerte Uni-Präsident Alan Garber. Der frühere US-Präsident und Harvard-Absolvent Barack Obama stimmte in dieses verlogene Geschwafel ein. „Harvard hat ein Beispiel für andere Hochschulen gesetzt, indem es einen ungesetzlichen und unbeholfenen Versuch zurückgewiesen hat, die akademische Freiheit zu unterdrücken“, behauptete er.
Unbequeme Lehrbeauftragte weggelobbt
In Wahrheit sind die Eliteuniversitäten der USA die Brutstätten des woken Wahns und Zentren des Antisemitismus. Von akademischer Freiheit kann bei ihnen ebenso wenig die Rede sein wie bei ihren Pendants in Deutschland und weiten Teilen Europas. Überall verseucht die linke, antikoloniale und antiwestliche Ideologie die Lehrpläne. Professoren, die sich dem widersetzen, werden weggemobbt. Davon berichtet auch der ehemalige Harvard-Medizinprofessor und Experte für Infektionskrankheiten, Martin Kulldorff: Dieser hatte sich 2020 früh gegen Lockdowns ausgesprochen und die besonnene Corona-Politik verteidigt, die in seinem Heimatland Schweden praktiziert wurde. In US-Medien durfte er dies jedoch nicht publizieren. Zudem wurde er von Kollegen aus anderen Universitäten und auch aus Harvard selbst massiv angegriffen und verleumdet. Obwohl es auch viel Unterstützung aus dem Lehrkörper gab, kam ihm die Universität nicht zur Hilfe und beugte sich gehorsam dem Corona-Diktat der Biden-Regierung. Von dem Widerstandsgeist, wie er jetzt hegen Trump praktiziert wird, war damals nichts zu spüren.
Kulldorff, der sich auch gegen den Corona-Impfzwang ausgesprochen hatte, wurde im März 2024 schließlich entlassen. „Harvard und die gesamte wissenschaftliche Gemeinschaft haben noch viel zu tun, um das Vertrauen der Öffentlichkeit zu verdienen und zurückzugewinnen“, kritisierte er. Die ersten Schritte seien „die Wiederherstellung der akademischen Freiheit und die Abschaffung der „Cancellation Culture““. Und weiter: „Wenn Wissenschaftler unterschiedliche Auffassungen zu Themen von öffentlicher Bedeutung haben, sollten die Universitäten offene und zivilisierte Debatten organisieren, um die Wahrheit herauszufinden. Harvard hätte das tun können – und kann es immer noch, wenn es sich dafür entscheidet. (…) Die Wissenschaft kann nicht in einer Gesellschaft überleben, die die Wahrheit nicht schätzt und sich nicht bemüht, sie zu entdecken. In einer solchen Kultur wird die wissenschaftliche Gemeinschaft allmählich die öffentliche Unterstützung verlieren und sich langsam auflösen. Das Streben nach Wahrheit erfordert akademische Freiheit mit offenem, leidenschaftlichem und zivilisiertem wissenschaftlichem Diskurs, ohne Toleranz gegenüber Verleumdung, Mobbing oder Kündigung. Meine Hoffnung ist, dass Harvard eines Tages seinen Weg finden wird“, lautet sein Fazit.
Die Kritik, die die Hochschule nun gegen Trump vorbringt, ist also zutiefst verlogen. Sie beruft sich auf eine akademische Freiheit, die sie ihren Professoren und Studenten selbst vorenthält. Trump hat auch hier Recht, wenn er endlich gegen diesen Moloch vorgeht und ihm zumindest die Milliarden streicht, die ihm aus Bundesmitteln zufließen. (TPL)