Die Kommunikation in sozialen Medien wird immer strikteren Regulierungen unterworfen. Die Plattform WhatsApp registriert nun Bildschirmscreenshots von Statusmeldungen und benachrichtigt Nutzer darüber. Dahinter steckt offenbar die Absicht, das Speichern künftig komplett zu verhindern, wie es bei Snapchat bereits geschehen ist. Dies verbessert zwar den Datenschutz, schränkt aber auch die Funktionen bei der alltäglichen Nutzung ein.
Dennoch bleibt es weiterhin möglich, den Bildschirm mit einer zweiten Kamera abzufotografieren – bis irgendwie die KI-Bilderkennung auch diese Möglichkeit unterbinden wird. Nutzer haben inzwischen auch Tricks entdeckt, mit denen man gesperrte Inhalte dennoch sichern und die Sicherheitsmaßnahmen umgehen kann. Bereits seit längerem sind Screenshots von Profilbildern anderer Nutzer durch Whatsapp gesperrt.
Das alles zeigt, wie sehr Messenger-Dienste und andere Plattformen ihre Kunden mit immer rigideren Beschränkungen und unerwünschten Sonderfunktionen wie Künstlicher Intelligenz überziehen, denen man sich gar nicht oder nur mit Insiderwissen und ausgeklügelten Tricks entziehen kann. Warum Screenshots grundsätzlich nicht mehr erlaubt sein sollen, erschließt sich einem jedenfalls nicht unmittelbar. Daraus lassen sich viele wichtige Informationen erhalten, gerade auch von Medien oder Posts von Personen des öffentlichen Lebens, die diese lieber wieder rückgängig machen würden.
Funktionsbeschränkungen und Zensur
Der Freiheit in der Online-Kommunikation wird damit jedenfalls ein Bärendienst erwiesen. Hinzu kommt, dass die zahllosen Verbote und Beschränkungen, die durch Zensurmonster wie den Digital Services Act der EU oder das deutsche Netzwerkdurchsetzungsgesetz eingeführt wurden und die drakonische Strafen androhen, wenn die Plattformen nicht kooperieren, zu einer weitgehenden Verunsicherung geführt haben. Diese ist auch beabsichtigt, denn diese Regelungen beziehen sich nicht nur auf absurde Kategorien wie „Hass und Hetze“, die rechtlich gar nicht hinreichend definierbar sind, sie sind auch noch absichtlich so vage formuliert, dass niemand genau weiß, woran er ist.
Aus Angst, bestraft zu werden, löschen die Plattformen lieber zu viel als zu wenig, beschränken ihre Funktionen einerseits und führen andererseits undurchsichtige neue ein. Insgesamt haben auch diese politischen Übergriffe dazu geführt, dass man sich nicht nur dreimal überlegt, was man überhaupt noch sagt, sondern auch zu einem Misstrauen, inwiefern die Online-Plattformen als verlängerter Arm des neuen Zensurregimes dienen. (TPL)